Hafnermeister Anton Lischka
"Wer fleißig ist, hat schon gewonnen"
Nach der Matura eine Lehre, und jetzt selbständig. Anton Lischka aus Taiskirchen ist Hafnermeister und begeistert von seinem Beruf.
TAISKIRCHEN. Eigentlich wollte er nach der Matura 2014 am Bundesrealgymnasium Ried studieren gehen. Durch die ersten Berufserfahrungen im Sommer-Ferialjob kam es dann aber anders. "Ich hab festgestellt, dass mir die Arbeit als Hafner richtig Spaß macht und liegt", so der 26-jährige Taiskirchner. Nach seinem Zivildienst beim Roten Kreuz startete er seine Lehre bei der Firma Nimmervoll in Wallern. "Nach der Matura hatte ich zum Glück eine verkürzte Lehrzeit - nur zwei statt drei Jahren. Das war ein Vorteil für mich, weil ich doch schon 19 war, als ich meine Lehre begonnen hab."
Erfahrung sammeln
Nach der Lehrabschlussprüfung entschied sich Lischka für eine Stelle in der Südsteiermark. "Mein Ziel war es, mehr Erfahrung zu sammeln. Über einen Vertreter habe ich erfahren, dass in Deutschlandsberg ein Ofenbauer ausgefallen ist, allerdings genug Aufträge da waren. So hab ich mich entschlossen, für ein halbes Jahr dort als Geselle zu arbeiten. In der Steiermark werden nach alter Tradition noch wesentlich mehr Holzherde gebaut. Davon hab ich profitiert." Mit der Erfahrung in der Tasche kehrte Anton Lischka nach Oberösterreich zurück und startete mit dem Meisterkurs in Wien. Jobangebote hatte er genug, aber die Selbstständigkeit war sein Ziel. Parallel dazu absolvierte er den Unternehmerkurs und schloss beides im Juni 2018 ab. Einen Monat später meldete er seinen Betrieb an. Um nicht ganz auf die Uni zu verzichten, absolviert er gerade den drei Semester dauernden Universitätskurs "Restaurierung historischer Kachelöfen" in Innsbruck.
Gute Auslastung
"Ich hatte Glück und konnte gleich zu Beginn meiner Selbstständigkeit für eine Subfirma arbeiten. Dadurch hatte ich von Anfang an eine gute Auslastung als selbstständiger Ofensetzer und musste nicht waren, bis wieder jemand anrief und einen Ofen brauchte. Auch über diese Firma habe ich viel gelernt. Wir arbeiteten in Wien viel mit Architekten zusammen und verwirklichten Öfen mit Stahl-Beton-Kombinationen", so Lischka. Er sieht in der Lehrausbildung gerade eine große Chance. Die meisten Handwerker haben Arbeit über Arbeit und wer will, kann damit auch gutes Geld verdienen. "Wenn du fleißig bist, hast du schon gewonnen. Sicher hat das Studieren auch Vorteile, aber ich würde die Lehre nicht gleich als Option streichen. Wo ein Mangel ist, gibt es auch große Chancen." Für ihn ist Lehre nach der Matura eine gute Alternative zum Studium. "Ich war schon älter und habe mich bewusster für den Beruf entschieden. Denn mit 15 Jahren wissen viele junge Menschen noch nicht, wo ihr Berufswunsch endgültig liegt. Ich war körperlich schon ausgereifter für diese doch sehr starke Arbeit", so Lischka.
Er hat seit Juni 2021 einen Mitarbeiter und darf auch Lehrlinge ausbilden. Leider sind Lehrlinge in der Branche selten, da der Beruf relativ unbekannt ist. "Ich unterstütze Schnuppertage sehr. Am besten wäre es, eine Woche im gleichen Betrieb zu sein. Nur dann kann man sich wirklich ein Bild vom Beruf und vom Tagesablauf machen."
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