Perspektiven für junge Leute schaffen

Um leistbaren Wohnraum für junge Oberösterreicher zu schaffen wurde das Projekt "Junges Wohnen" ins Leben gerufen. | Foto: Fotolia
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BEZIRK (kw). Niedrige Einstiegsgehälter und lange Ausbildungszeiten machen es jungen Menschen oft schwer, sich eine eigene Wohnung ermöglichen zu können. Wenn dann auch noch die Mietpreise schneller steigen als die Inflation, wird Wohnen immer mehr zu einer finanziellen Herausforderung. Dann sind Wohnbauförderungen gefragter denn je.
Um bedarfsorientierten, leistbaren und qualitativ hochwertigen Wohnraum für junge Oberösterreicher zu schaffen, wurde ein Projekt ins Leben gerufen. "Jung, modern, günstig, gefragt" – das beschreibt das Projekt "Junges Wohnen" von Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FP). Dabei werden kleine Mietwohnungen errichtet, die jungen Erwachsenen bis zum 35. Lebensjahr zur Verfügung stehen. "Wir wollen junge Menschen und Familien unterstützen. Sie können sich so den Traum von der ersten eigenen Wohnung verwirklichen", erklärt Haimbuchner seine Beweggründe für dieses Projekt.

Die ersten 24 Wohnungen entstanden in Pregarten und Freistadt. Zwölf weitere Wohnungen wurden in Lengau (Bezirk Braunau) bereits übergeben. Auch im Bezirk Ried soll nun ein derartiges Bauprojekt entstehen. Wie der Orter Bürgermeister Walter Reinthalter berichtet, sind Förderungsmittel des Landes Oberösterreich für die Gemeinde Ort bereits zugesagt: "Die Initiative, das 'Junge Wohnen' auch zu uns nach Ort zu holen, ist vor allem von Amtsleiter Peter Mittmannsgruber ausgegangen. Die Ansiedlung von jungen Gemeindebürgern liegt uns beiden sehr am Herzen."
Verwirklicht wird das Projekt von der Rieder Wohnbaugesellschaft ISG. "Der Baubeginn ist für Herbst 2017 angesetzt. 18 Wohnungen sind geplant. Die maximale Größe beträgt 65 Quadratmeter. Den überwiegenden Teil werden aber 30- und 45-Quadratmeter-Wohnungen ausmachen", weiß ISG-Vorstandsvorsitzender Herwig Pernsteiner, der aktuell noch auf der Suche nach Mietern ist.

Belebung der Gemeinden

Im Hinblick auf Nahversorgung, Vereinen und Organisationen sind junge Familien wichtig, um auch kleinere Orte am Leben zu erhalten. Diese Meinung teilt der Taiskirchner Bürgermeister Johann Weirathmüller. Er ist Sprecher aller Bürgermeister im Bezirk und betont: "Die Jugendlichen sind die Zukunft der Gemeinden."

Auch Margot Zahrer, Bürgermeisterin in Eitzing, ist sich dessen bewusst: "Seit vielen Jahren wird die Infrastruktur in Eitzing verbessert und auf das Wohl und die Bedürfnisse der Bürger geachtet." So wurden beispielsweise Siedlungen erschlossen, Straßen gebaut sowie Doppel- und Reihenhäuser errichtet. Auch die Nachfrage an Baugründen sei groß. "Um sich als Gemeinde weiterzuentwickeln braucht es den Willen der Grundstücksbesitzer, Baugründe zu verkaufen. Der ist in Eitzing dankenswerter Weise vorhanden", so Zahrer.

Kommentar: "Die Zukunft der Gemeinden sichern"

Aus der elterlichen Wohnung auszuziehen ist ein wichtiger Schritt in ein eigenständiges Leben und in die Selbstständigkeit. Ein Schritt, den sich junge Menschen erst leisten können müssen. Die Kaufpreise von Wohnungen und Häusern sind laut Statistik Austria im Vorjahr um 8,5 Prozent gestiegen. Das entspricht dem zehnfachen der allgemeinen Inflation von 0,9 Prozent. Wer nicht das Glück hat einen alten, preiswerten Mietvertrag zu haben oder von Eltern und Großeltern zu erben, für den können die eigenen vier Wände zum kaum mehr leistbaren Wunschtraum werden. Umso wichtiger ist, dass die Gemeinden ihre jungen Bürger unterstützen. Denn die Jugendlichen von heute sind die Zukunft unserer Gemeinden. Ohne sie sterben die Ortschaften aus. Ohne sie müssen Nahversorger schließen. Ohne sie fehlen den Vereinen und Organisationen wichtige Mitglieder. Die Initiative "Junges Wohnen" schafft leistbaren und geförderten Wohnraum – ein erster Schritt in die richtige Richtung.

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