Gartentipps vom Profi
Garteln im Herbst: Kampf dem Mehltau

In Severins Glashaus in Aigen-Schlägl gedeihen Obst und Gemüse prächtig.  | Foto: Auer
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  • In Severins Glashaus in Aigen-Schlägl gedeihen Obst und Gemüse prächtig.
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Gärtner Severin Auer verrät Hobbygärtnern, welche Arbeiten im Herbst noch nötig sind, damit der Garten auch im nächsten Jahr Freude bringt.

AIGEN-SCHLÄGL.  Severin Auer betreibt Severins Glashaus in Aigen-Schlägl. Auf gartln.at gibt er auch immer wieder Video-Gartentipps.

Welche Pflanzen brauchen jetzt speziellen Dünger?
Severin Auer:
Erdbeeren soll man jetzt mit Kompost versorgen. Sie bilden jetzt bereits die Anlagen für die Blüten nächstes Jahr. Gut gedüngt sind bessere Früchte zu erwarten. 

Was passiert mit den Himbeerstauden? Soll man diese jetzt zurückschneiden? Das kommt ganz darauf an, welche Sorten man hat: Sommerhimbeeren sind jetzt abgeerntet. Bei diesen entfernt man nur jene Ruten, die getragen haben und dünnt jüngere Triebe aus. Herbsthimbeeren sind jetzt noch an der Staude. Sie können nach der Ernte im November radikal, das heißt alle Ruten bodennah – zurückgeschnitten werden, weil sie im Frühjahr ganz neu austreiben. 

Welche Bäume kann man im Herbst schneiden?
Die Walnuss schneidet man am besten Ende August oder Anfang September. Zu diesem Zeitpunkt tritt aus den Wunden nur wenig Saft aus. Der Baum verschließt die Wunde noch vor dem Winter gut. Grundsätzlich gilt es, Steinobst-Bäume wie Marille oder Pfirsich am besten nach der Frucht zurückzuschneiden. Vom Spalierbaum darf jetzt alles weg, was zu weit drüberhängt. Eifrige Triebe kann man getrost zurückschneiden. 

Was macht man mit Weintrauben, die sehr viele Blätter haben - kann man diese ausdünnen?
Man kann einige Blätter entfernen, damit die Sonne auf die Trauben scheinen kann und diese schneller reifen. Man kann einige Blätter entfernen, damit die Sonne auf die Trauben scheinen kann und diese schneller reifen. Grundsätzlich schneidet man die Weinreben aber erst, wenn sie kein Laub mehr haben. Problematisch ist im Frühling und Herbst vielerorts der Mehltau. Dagegen helfen das Hausmittel Natron oder der biologische Helfer Netzschwefel, den man auf die Blätter sprüht. Vom Mehltau betroffen sind oft auch Kürbis, Zucchini oder Gurkenpflanzen. 

Severin Auer rät jetzt im Herbst, sich im Garten viele Stöckeln zu machen. Ideal zu vermehren sind jetzt: Lavendel, Rosmarin, Pfefferminze, etc... | Foto: Auer
  • Severin Auer rät jetzt im Herbst, sich im Garten viele Stöckeln zu machen. Ideal zu vermehren sind jetzt: Lavendel, Rosmarin, Pfefferminze, etc...
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Wann ist der perfekte Zeitpunkt, um frühblühende Stauden zu vermehren?
Jetzt kann man auf jeden Fall viele Stöckeln machen. Von Blühstauden wie dem Fünffingerstrauch oder vielen Bodendeckern. In kleinen Töpfen ins Glashaus gestellt, entwickeln sie über den Winter Wurzeln. Kräuter wie Rosmarin, Lavendel oder Pfefferminz eignen sich jetzt ebenso dafür. 

Wann soll man Tulpenzwiebeln stecken?
Nicht jetzt, erst Ende September. Alle Setzlinge, die man jetzt schon kaufen kann, sind Schrott. Es ist noch viel zu bald. Jede Tulpenzwiebel durchläuft einen eigenen Reifeprozess. Jene, die im Frühling die schönsten und besten Blumen werden, gibt es ab Ende September zu kaufen.

Welche Gemüsepflanzen für den Winter kann man jetzt noch im Freiland-Beet anbauen, damit sie noch reif werden?
Für den Zuckerhut ist es schon zu spät. Endiviensalat geht bis Anfang September gut, Chinakohl geht auch noch, ebenso Kohlrabi. Setzt man Kohlrabi jetzt, ist er Ende Oktober zeitig und hält bis Dezember. Spinat, Vogerl- und Asiasalat oder Radieschen wachsen jetzt auch noch gut. Weniger bekannt, aber sehr schmackhaft ist Winterportulak. Mit dem Winterkopfsalat würde ich noch ein bisschen warten, sonst ist dieser schon Ende Oktober, Mitte November fertig.

Ist jetzt der Zeitpunkt, um Nützlingen im Garten Unterschlupf bzw. Winterquartier zu bereiten. Wie macht man das am besten?
Um Nützlinge soll man sich das ganze Jahr über bemühen. Im Herbst kann man Laubaufen liegen lassen, damit sich Igel darin einquartieren. Altholz stehen lassen und auch Wurzelstöcke liegen lassen. Es ist erstaunlich, welche Tierchen sich unter einem Brett, dass auf der Erde liegt tummeln. Leider ist bei den aufgeräumten Gärten, die gerade im Trend sind, kaum mehr Nützlings-Lebensraum. Dort wo nix sein darf, ist auch nix mehr. Ein Steinhaufen im Garten bietet Eidechsen ein Zuhause. Sie sind die perfekten Insekten- bzw. Ungeziefer-Vertilger. 

Die Raupen des Buchsbaumzünslers. Er hat sich auch im Bezirk Rohrbach massiv ausgebreitet.  | Foto: Foto: panthermedia.net/Martina Unbehagen
  • Die Raupen des Buchsbaumzünslers. Er hat sich auch im Bezirk Rohrbach massiv ausgebreitet.
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Mit welchen Problemen kommen Hobbygärtner in Severins Glashaus auf Sie zu?
Der Buchsbaumzünsler ist aktuell ein großes Thema. Deswegen rennen mir die Gartenfreunde gerade die Glashaustür ein. Alle sind auf der Suche nach einem Mittel gegen diese Schmetterlingsraupe. Ich empfehle Xentauri – ein biologisches Insektizid. Je früher man mit der Bekämpfung beginnt, desto besser die Chance auf Erfolg. Es gibt als zweite Bekämpfungsmethode auch Nematoden, also kleine Fadenwürmer, die der Zünsler frisst, aber nicht verträgt. Sie sollen auch helfen, dem Zünsler Einhalt zu bieten. Über kurz oder lang müssen wir uns aber wohl vom Buchsbaum im Garten verabschieden – aufgrund des Zünslers, der dem Buchs massiv zusetzt, hat er kaum mehr eine Chance in unseren Gärten.

In Severins Glashaus in Aigen-Schlägl gedeihen Obst und Gemüse prächtig.  | Foto: Auer
Severin Auer rät jetzt im Herbst, sich im Garten viele Stöckeln zu machen. Ideal zu vermehren sind jetzt: Lavendel, Rosmarin, Pfefferminze, etc... | Foto: Auer
Der Buchsbaum-Zünsler ist ein großes Thema bei uns. Im Bild der Falter. "Über kurz oder lang werden wir uns vom Buchsbaum verabschieden müssen", meint Gärtner Severin Auer.  | Foto: Foto: panthermedia/Martina Unbehauen
Die Raupen des Buchsbaumzünslers. Er hat sich auch im Bezirk Rohrbach massiv ausgebreitet.  | Foto: Foto: panthermedia.net/Martina Unbehagen
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Fressnapf sucht wieder Projekte mit tierischem Engagement. | Foto: PantherMedia / damikh.meta.ua
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