Caritas bietet Beratung
Corona verstärkt Sorgen pflegender Angehöriger

Ute-Maria Winkler von der Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Rohrbach ermuntert Betroffene, das Gespräch zu suchen. | Foto: Iby
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Viele Angehörige haben große Angst, durch Krankheit oder Quarantäne in der Pflege und Betreuung auszufallen. Die Beratungsstellen der Caritas in Rohrbach und Haslach bieten Unterstützung an.

ROHRBACH-BERG, HASLACH. Jede vierte Familie ist statistisch gesehen einmal im Leben mit Hilfs- und Pflegebedürftigkeit von Angehörigen konfrontiert. Dabei geht es nicht immer um Tätigkeiten wie die direkte Körperpflege sondern vor allem auch um die Bewältigung des Alltags und die Begleitung in vielen Bereichen. Die Corona-Pandemie hat die Sorgen der pflegenden Angehörigen nun zusätzlich verstärkt: "Viele Angehörige haben aktuell mehr denn je Angst, in der Pflege und Betreuung auszufallen und die pflegebedürftige Person unversorgt zurück zu lassen“, sagt Ute-Maria Winkler von der Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Rohrbach.

Achterbahn der Gefühlslagen

Schon ohne Corona-Krise sind pflegende Angehörige stark gefordert. „Während die Organisation von Unterstützungsangeboten aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten für viele zermürbend ist, ist es doch meist die Achterbahn der Gefühlslagen und das Zwischenmenschliche, das für Angehörige viel kräfteraubender ist“, sagt Winkler. Der Begleiter für viele Angehörige sind vor allem die Sorge, der pflegebedürftigen Person zu wenig Zeit zu widmen, falsche Entscheidungen zu treffen, die eigene Familie oder Freunde durch die Pflege zu vernachlässigen, die Sorge die Pflege und Betreuung könnte noch intensiver werden und vor allem die Sorge darüber, was denn wäre, wenn man einmal nicht mehr kann.

Verständnisvoll sein

„Mit den Sorgen nicht alleine bleiben ist hier entscheidend“, weiß Winkler. Oft sind es die eigenen hohen Ansprüche, die diese Sorgen verursachen. Hier ist wichtig, nicht nur Verständnis für die pflegebedürftige Person zu zeigen, sondern auch verständnisvoll mit sich selbst zu sein. „Ich bin überzeugt, dass alle Angehörigen stets das Bestmögliche in ihrer Situation zu tun versuchen. Das sollte den Angehörigen bewusst sein und sie sollten eine versöhnliche Haltung zu sich selbst haben“, so die Caritas-Mitarbeiterin. Wenn man kaum mehr schläft, sich nur mehr mit der pflegebedürftigen Person über Wehwehchen und die immer gleichen, oft schon stark eingeschränkten Themen, unterhalten kann und keine anderen Kontakte mehr hat, da kann es schon passieren, an die Grenzen zu kommen.

Gespräche bringen Erleichterung

Über die Situation zu reden schafft meist Erleichterung. „Die Überwindung, ein Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen, ist im Vorfeld zwar oft groß. Doch nach einer Beratung hören wir oft, ‚Wenn ich gewusst hätte, wie gut es tut, mit jemandem darüber zu reden, der die Situation versteht, dann hätte ich schon viel früher angerufen‘“, ermutigt Ute-Maria Winkler Betroffene, sich an sie zu wenden. Die kostenlose und vertrauliche Beratung kann persönlich in der Beratungsstelle in Rohrbach oder Haslach, telefonisch, per Videochat oder bei Angehörigen zu Hause stattfinden. Auch der Austausch mit Personen in ähnlichen Situationen und die Erkenntnis, dass es vielen so geht, können heilsam sein. Dazu bietet die Caritas-Servicestelle während der Corona-Pandemie das Online-Gruppentreffen „Wegzehrung“ an.

Mehr Infos gibt es bei der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige unter 0676 8776 2443.

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