Der Hund als Medizin: Therapiehund Crisu war immer zur Stelle

Evelyn Auberger mit ihrem Therapiehund Crisu, einem Golden Retriever.
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ROHRBACH-BERG (alho). Ein Hund, der nie bellt, außer auf Kommando, und keine Kunststücke kann, fällt durch sein ruhiges Verhalten auf, durch sein Gespür und Feingefühl für bedrohliche Situationen: Seit über einem Jahrzehnt gehört der Therapiehund Crisu, ein Golden Retriever, zu Evelyn und Peter Auberger. „Ich wollte schon immer einen Familienhund haben und habe mich entsprechend informiert“, erinnert sich Evelyn zurück. Man wisse oft bereits, wenn die Tiere noch Welpen sind, ob sie als Therapiehund geeignet sind – so war es auch bei Crisu. Der Golden Retriever – mit vollem Namen Crisu von der Goldenen Straße – ist kommunikationsfreudig und ruhig. Die Familie nahm ihn auch von klein auf zum Einkaufen mit, um ihn an Menschenmengen zu gewöhnen. „Es ist wichtig, so etwas früh zu beginnen und es hat ihm immer Spaß gemacht, wenn viele Leute um ihn herum waren", sagt Evelyn.
Nach den üblichen Begleithundeausbildungen (BGH 1, 2 und 3) galt es für den Hund einen Eignungstest zu bestehen, um eine rund einjährige Ausbildung als Therapiehund, T.A.T. (Tiere als Therapie) genannt, zu starten. Die in mehrere Module gegliederte Ausbildung absolvierte Evelyn Auberger mit ihrem Crisu zum Teil in Wien und auch in Niederösterreich. „Fünf Assistenzbesuche waren zu absolvieren, bevor wir mit dem Hund arbeiten durften, drei in einer Geriatrie, zwei bei Kindern oder Jugendlichen“, erklärt sie.

Richtiger Umgang

Die 51-jährige Rohrbach-Bergerin ist beruflich in der Mobilen Begleitung im Arcus Sozialnetzwerk tätig und arbeitet hauptsächlich mit Beeinträchtigten. Auch hier kann ein Therapiehund ein treuer und einfühlsamer Begleiter sein. „Ein Hund kann sich gut anpassen“, weiß Evelyn aus Erfahrung, „nicht umsonst ist für viele ein Hund die beste Medizin.“ Besuche in der Volksschule durften ebenfalls nicht zu kurz kommen, denn: „Kinder können schon im Volksschulalter den richtigen Umgang mit einem Hund lernen und eigene Erfahrungen sammeln. Ein Hund gibt Wärme und Geborgenheit. Die Schüler sollten wissen, dass sich ein Hund der Person nähern muss und nicht umgekehrt, damit sich ein Hund nicht bedrängt fühlt. Sie sollten auch vorher fragen, ob sie ihn streicheln dürfen“, erklärt Auberger den richtigen Umgang.

Erinnerungen wecken

Auch im Altenheim Gramastetten ist Crisu längst kein Unbekannter mehr. Die Vorteile eines Besuches überwiegen auch hier. „Ein Hund ist gut für die Feinmotorik und weckt bei älteren Leuten oft Erinnerungen, da viele von ihnen selbst einmal ein Haustier gehabt haben", sagt die Expertin. Zudem stelle ein Vierbeiner immer auch eine gewisse Attraktion dar.
Eine gute Bindung zu ihrem Hund war für die Rohrbach-Bergerin übrigens immer wichtig – auch jetzt noch, in Zeiten, in denen Crisu als Therapiehund bereits in „Pension“ gegangen ist. Er höre und sehe kaum mehr und das Stiegensteigen sei laut den Besitzern inzwischen ein großes Problem. Dennoch sind Hunde für Auberger alles. Zwei Sprüche über die Vierbeiner, die sie gerne anderen mit auf den Weg gibt, weil sie sie als wertvolle Weisheit erachtet, sind folgende: "Ein Hund ist in der Lage in Welten vorzudringen, in denen der Mensch nicht mehr die Erlaubnis bekommt, auch nur leise anzuklopfen" und "Den Menschen – egal welchen Alters – kann der Hund Licht in die Dunkelheit bringen."

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