Hohe Hacken sind ein gefährlicher Haken für Sehnen und Gelenke

"Achten Sie auf die Stabilität der Schuhe: Keilabsätze verteilen das Gewicht besser als Bleistiftabsätze", sagt Raimund Gattringer, Assistenzarzt der Unfallchirurgie am LKH Rohrbach. | Foto: fotolia/Nina Malyna
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  • "Achten Sie auf die Stabilität der Schuhe: Keilabsätze verteilen das Gewicht besser als Bleistiftabsätze", sagt Raimund Gattringer, Assistenzarzt der Unfallchirurgie am LKH Rohrbach.
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BEZIRK. Die Frühlingssonne lacht, die Hosen weichen kurzen Röcken und
die Winterstiefel den filigranen Sandaletten mit hohen Absätzen. Stylemäßig natürlich top, anatomisch leider ein Flop.

Nicht mehr als 4 Zentimeter

Mediziner haben herausgefunden, dass regelmäßiges Tragen von extrem hohen Schuhen – vor allem bei jungen Frauen – mehr als bedenklich sein kann. Die High Heels machen zwar einen „schlanken Fuß“, stellen aber auch eine Herausforderung für den gesamten Körper, besonders für Sehnen und Gelenke, dar. Besonders ungesund wird es ab einer Absatzhöhe von vier Zentimetern. „Neben Haltungsschäden, Gelenküberlastungen und Verspannungen, die in schlimmen Fällen ein Hohlkreuz, Rückenbeschwerden oder Arthrose verursachen können, kann es zu Sehnenoder Muskelverkürzungen sowie zu Fersen-, Sprunggelenk- und Vorfußveränderungen kommen“, zählt Assistenzarzt Raimund Gattringer von der unfallchirurgischen Abteilung des Landes-Krankenhauses Rohrbach die häufigsten Schäden auf.

Muskelfasern verkürzt

Abgesehen natürlich von gebrochenen Knöcheln, wenn man beim Gehen mit den hohen Absätzen umkippt. Muskelfasern verkürzen sich dramatisch Wissenschaftler der Universität Wien haben zudem festgestellt, dass die Muskelfasern in den Waden von Stöckelschuhträgerinnen um 13 Prozent kürzer sind als bei anderen Frauen. Je höher die Absätze und je enger der Schnitt der Schuhe, desto mehr verlagert sich das Gewicht auf die Zehen und die Fußballen, die dadurch stark zusammengedrückt werden. Daraus resultiert oftmals der Verschleiß oder die Fehlstellung des Großzehengelenks, auch bekannt unter Hallux Valgus bzw. Spreizfuß. Schmerzhafte Hammer- und Krallenzehen sowie entzündliche Veränderungen der Vorfußnerven sind weitere Begleiterscheinungen.
Den High-Heel-Junkies ist das relativ egal. „Eine britische Studie zeigte, dass jede zehnte Teilnehmerin bereits eine ärztliche Behandlung aufgrund des hohen Schuhwerks hinter sich hatte, beinahe die Hälfte hatte sich schon einmal den Knöchel verdreht. Trotz Schmerzen und Wunden gaben mehr als 60 Prozent der Befragten an, nicht auf hochhackige Schuhe verzichten zu wollen“, sagt Gattringer.

Tipps für verträgliches Schweben aus High Heels

Daher setzt der Experte auch auf einen konstruktiven Umgang mit den modischen „Musts der warmen Jahreszeit“: „Absätze bis zirca fünf Zentimeter sind unbedenklich, zwei bis drei Zentimeter werden empfohlen. Höhere Absätze sollten nicht jeden Tag getragen werden“, betont der Rohrbacher Mediziner. „Nehmen Sie sich für zwischendurch – etwa am Arbeitsplatz – ein angenehmes Schuhwerk zum Wechseln mit. Und achten Sie auf die Stabilität der Schuhe: Keilabsätze verteilen das Gewicht besser als Bleistiftabsätze.“ Riemchen sind eher abzulehnen, weil sie einen schlechten Halt bieten. Auch regelmäßiges Hochlegen der Beine und massieren der Füße hilft den beanspruchten Extremitäten. Wer dann zuhause noch barfuß oder in Socken geht, der darf beim Promenieren in der City gerne mal ein paar Zentimeter höher unterwegs sein.

"Achten Sie auf die Stabilität der Schuhe: Keilabsätze verteilen das Gewicht besser als Bleistiftabsätze", sagt Raimund Gattringer, Assistenzarzt der Unfallchirurgie am LKH Rohrbach. | Foto: fotolia/Nina Malyna
"Absätze bis zirca fünf Zentimeter sind unbedenklich, zwei bis drei Zentimeter werden empfohlen", sagt Assistenzarzt Raimund Gattringer vom LKH Rohrbach über Stöckelschuhe. | Foto: Foto: gespag

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