Klinikum Rohrbach
Sex: Schmerzen statt Spaß

Leidet einer der Partner unter Schmerzen beim Sex, kann das die Beziehung stark belasten. | Foto: Yuri Arcurs/Fotolia
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Wer unter Dyspareunie leidet, hat Schmerzen beim Sex und kann Intimität nicht lustvoll genießen. Zwar kann die Krankheit alle Geschlechter und Altersstufen betreffen, bei Männern treten die Beschwerden allerdings äußerst selten auf. Allerdings leiden zehn bis 20 Prozent der Frauen darunter. Wird eine Dyspareunie nicht erkannt und behandelt, kann sie zur echten Belastungsprobe für eine Beziehung werden. Fachärztin Viktoria Nader vom Klinikum Rohrbach informiert über die Krankheit.

ROHRBACH-BERG. „Menschen, die unter Dyspareunie leiden – es sind hauptsächlich Frauen –, beschreiben die Schmerzen beim Sex sehr unterschiedlich. Zum Beispiel als brennend, stechend oder krampfartig, als leichte Missempfindungen genauso wie als sehr starke Schmerzen“, weiß Viktoria Nader, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Rohrbach. „Bei manchen treten die Schmerzen immer auf, also vom ersten Geschlechtsverkehr an, und bei jedem weiteren Akt oder Versuch. Bei anderen treten die Schmerzen erst im Verlauf der Zeit auf oder nur unter bestimmten Umständen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten.“

Vielfältige Ursachen

Das macht es schwierig, die Krankheit zu diagnostizieren. Dazu kommt, dass viele Betroffene nicht über ihr Problem sprechen wollen. Da eine Dyspareunie jedoch verschiedenste Ursachen haben kann, müssen diese abgeklärt werden. „Um eine geeignete Behandlungsmethode zu finden, ist es unbedingt notwendig, dass Betroffene ihr Problem offen ansprechen. Die ersten medizinischen Ansprechpersonen sind zumeist Hausärzte oder Gynäkologen“, sagt Nader. Oft stellt sich heraus, dass die Schmerzen beim Sex durch Infektionen oder Entzündungen etwa in der Scheide verursacht werden. Zwar können Lokaltherapien wie Salben und Cremes bei Pilzinfektionen und Genitalherpes Abhilfe schaffen, häufig kehrt die Infektion aber zurück. Auch Geschlechtskrankheiten können die Schmerzen verursachen, oder die Schmerzen sind Folgen von während einer Geburt entstandenen Verletzungen beziehungsweise von Operationen, etwa durch Narbenbildungen nach einer Geburt mit Dammriss oder -schnitt oder Verwachsungen. Ebenso können Fehlbildungen und Tumore dahinterstecken.

Von Hormonmangel bis Stress

„Auch Endometriose, eine gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, kann bei Bewegungen des Organs Schmerzen bereiten. Oder es stecken Hormone dahinter“, erklärt die Gynäkologin. Eine trockene Scheide durch die hormonelle Umstellung in und nach den Wechseljahren kann ebenfalls zu einer Dyspareunie führen. Häufig stellen Mediziner bei Betroffenen einen Mangel an Östrogen, dem weiblichen Geschlechtshormon, fest. Dadurch wird die an Östrogenrezeptoren reiche Haut in der Scheide deutlich dünner, reißt leichter ein und schmerzt. Verwenden Frauen chemische Verhütungsmittel, kommen diese ebenfalls als Ursache in Frage. Bei anderen Betroffenen wiederum sind die Schmerzen beim Sex psychologisch beziehungsweise durch soziale Belastungen wie Stress und Erschöpfung begründet.

Geduld und Offenheit

Wie lange es von der Diagnose einer Dyspareunie bis zum Behandlungserfolg dauert, hängt davon ab, welche körperliche oder seelische Erkrankung oder Verletzung zu den wiederkehrenden Schmerzen beim Sex führt. „Was vielen im Umgang mit den Beschwerden schon sehr hilft, ist, wenn die Partnerin und der Partner miteinander reden und aufeinander Rücksicht nehmen“, weiß die Expertin. „Geduld, Offenheit, das Wissen um die Erkrankung und darum, dass sie behandelt werden kann, sind wichtige Schritte hin zu einer langfristig schmerzfreien und lustvollen Partnerschaft.“

Leidet einer der Partner unter Schmerzen beim Sex, kann das die Beziehung stark belasten. | Foto: Yuri Arcurs/Fotolia
Viktoria Nader ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Rohrbach. Sie rät Betroffenen, die unter Schmerzen beim Sex leiden, unbedingt die Ursache abklären zu lassen. | Foto: OÖG
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