Nachruf
Hermann Eckerstorfer war ein Leben lang Lehrer aus Leidenschaft
Nach kurzer Krankheit verstarb der ehemalige Direktor der Rohrbacher Volksschule, Hermann Eckerstorfer, im Alter von 79 Jahren.
ROHRBACH-BERG. Hermann Eckerstorfer wurde am 8. April 1941 als siebtes von neun Kindern in eine Kollerschlager Bauernfamilie hineingeboren. Nach der Volksschule in Kollerschlag machte er eine Ausbildung zum Landmaschinenschlosser. Dies stellte ihn allerdings nicht zufrieden. So entschloss er sich, am akademischen Gymnasium in Linz die Arbeitermittelschule zu besuchen. Nachdem er mit 28 Jahren die Matura abschloss, begann er die Ausbildung zum Volksschuldirektor.
Von kleinster Volksschule bis zur größten
Den ersten Lehrposten trat Eckerstorfer an der Volksschule Kollerschlag an. In den darauffolgenden Jahren war er zuerst in Kriegwald, dann in Julbach und schließlich in Oepping als Direktor tätig, bis er an die Volksschule Rohrbach wechselte. "Er betonte immer wieder, dass er es von der kleinsten Volksschule des Bezirks in die größte geschafft hat", erinnert sich Ehefrau Maria. An der Volksschule in Rohrbach war er zehn Jahre als Direktor tätig, bevor er die Pension antrat. "Der Eintritt in die Pension fiel ihm nicht leicht, da er in seinem Beruf regelrecht aufblühte", so seine Frau. Als Schulleiter war er stets um ein gutes Klima in seinen Bildungseinrichtungen bemüht.
Flüchtlinge betreut
Auch neben seiner beruflichen Tätigkeit war Eckerstorfer engagiert. Im BG/BRG Rohrbach war er als Elternvereinsobmann tätig, da seine Söhne diese Schule besuchten. In der Gemeinde Julbach und in der Gemeinde Berg war er als Gemeinderat tätig. Und er unterstützte auch die Arbeit in der Pfarre tatkräftig. Eckerstorfer war ein sehr gütiger Mensch. Er nahm sogar eine bosnische Familie bei sich auf, die 13 Jahre in seinem Haus wohnte. Auch diese profitierte von seinen pädagogischen Fähigkeiten. Einer weiteren Familie aus Tschetschenien gab er Nachhilfe in Deutsch und unterstützte sie, wo es nötig war, sei es bei Gängen zu Behörden oder Fahrten mit dem Auto. Auch bei der Arbeitssuche war er behilflich. Ausgleich suchte Eckerstorfer im Wald. Auch das Singen machte ihm große Freude. Er wirkte bei drei Chören in der Pfarre mit. Auch in Julbach war er im Kirchenchor aktiv.
Familie kam nie zu kurz
Obwohl Eckerstorfer beruflich und in der Freizeit stark eingespannt war, kam seine Familie nie zu kurz. Im vergangenen Jahr konnte er mit seiner Frau Maria noch die goldene Hochzeit feiern. Drei Kinder und sieben Enkelkinder bereiteten ihm große Freude. Er war jederzeit bereit, mit ihnen zu spielen oder ihnen Geschichten zu erzählen. Mit großer Freude genoß er ein Schachspiel mit seinen Enkelkindern. Aber auch seine Lebensweisheiten nahmen sie gerne an. Seine Güte und Warmherzigkeit konnten alle spüren. Die Familie möchte sich für die große Anteilnahme herzlich bedanken.
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