Nachruf Leopold Raab
Sein Leben war ausgefüllt von Arbeit, Musik, Geselligkeit und Familie
Hofkirchen trauert um Leopold Raab. Der Vater des örtlichen Ortschefs ist im 87. Lebensjahr verstorben.
HOFKIRCHEN. Leopold Raab wurde am 17. August 1937 in Hofkirchen geboren. Er war das zweite von insgesamt sieben Kindern des Ehepaares Katharina und Leopold Raab. Die Töchter der Familie wurden in diesen alten Zeiten meist als Haushaltshilfen in begüterte Häuser geschickt, was immer wieder dazu führte, dass diese Mädchen an ihren Dienstorten, meist weit weg von Hofkirchen gelegen, ihre Ehepartner kennenlernten. Das begründete auch die Verwandtschaft in Niederösterreich, Salzburg und Tirol.
Der damalige Leopold Raab jun. Musste gemeinsam mit seiner älteren Schwester Martha viele landwirtschaftliche Tätigkeiten und Aufträge der Eltern erfüllen, welche die beiden oft an, oder sogar über ihre Grenzen brachten. So etwa die landwirtschaftliche Arbeit mit einem großen Pferd, was bei den damaligen Schulkindern nicht nur riesigen Respekt vor dem übermächtigen Tier sondern besonders auch große Angst verursachte.
"Lasse dich nicht mehr aus meinen Augen"
Schon im Alter von 17 Jahren lernte Raab seine spätere Ehefrau Berta kennen. Im Wartezimmer des damals in Hofkirchen ordinierenden Zahnarztes Lutringshausen. „Mädel, dich lasse ich nicht mehr aus meinen Augen“, hat er damals zu ihr gesagt. Seinen Militärdienst verbrachte Leopold Raab als Mitglied der ersten Militärmusikkapelle nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war damals schon ein angelernter Posaunist mit großem musikalischem Interesse.
1961 heiratete er schließlich seine Berta. Von dort an führten die beiden die Kleinhäusl-Landwirtschaft im damaligen Eckleinsbach. Berta als Kleinhäusl-Bäuerin und Leopold als Nebenerwerbslandwirt und angelernter Mitarbeiter im Hause Kirchberger. Nach und nach wurden ihre sieben Kinder geboren. Ein Kind starb unmittelbar nach der Geburt. Der Jüngste, Bernhard, war mit sieben Jahren Verspätung im Jahr 1976 ein Nachzügler.
Erfolgreiches Berufsleben
Das Berufsleben des Hofkirchners verlief sehr erfolgreich und war von großem Fleiß und Interesse für alle Abläufe geprägt. Höhepunkt war, dass er die KFZ-Werkstätte der Firma Kirchberger in Rohrbach mit Lehrlingen nicht nur zu einem wesentlichen Teil gebaut hat, sondern dort auch als Betriebsleiter weitergearbeitet hat.
Nach langen Jahren als Mitarbeiter im Autohaus Kirchberger und der Ablegung der KFZ-Meisterprüfung wurde Leopold Raab von der Allianz Versicherung als Mitarbeiter angeworben, wo er noch viele Jahre sehr erfolgreich als „Versicherungsvertreter“ seine zahlreichen Kunden bediente und später aus gesundheitlichen Gründen noch relativ jung in die Pension ging.
Musikalisch, gesellig und aufgeschlossen
Leopold war Zeit seines Lebens ein lustiger, geselliger und wissbegieriger Mensch. Die Musik erfüllte einen großen Teil seines Freizeitlebens. Als Blas- und Militärmusiker, als Rückgrat der Hofkirchner Blasmusikkapelle und der früheren Hofkirchner Tanzmusikkapelle „die lustigen Hofkirchner Buam“. Er war einige Jahre Kapellmeister und viele Jahre ein wertvoller Vorangeher seiner Hofkirchner Musikkameraden.
Leopold Raab war ausnahmslos immer ein sehr hilfsbereiter Mensch. Egal, von wem und wann er gerufen wurde, er half immer gerne. Als KFZ-Fachmann, als Mann mit ganz vielen Arbeits- und Lebenserfahrungen. Ein gutes und gedeihliches Miteinander waren für Leopold Raab ein wichtigter Lebensinhalt. Er war auch immer ein sehr freundlicher und aufgeschlossener Mensch. Seine positive Lebenseinstellung in Verbindung mit seinen Talenten und seinem Können machten ihn bei ausgesprochen vielen Menschen beliebt und bekannt. Der Hofkirchner hatte immer gute Ideen. Ideen, welche anderen Mitmenschen ein Vorteil waren, aber auch viele gute Ideen, um das eigene Familien und Arbeitsleben gut und günstig zu verbessern.
Leopold war mit großem handwerklichem Geschick versehen und erledigte ganz viele anfallende Arbeiten selbst. Beim Hausbau, Haussanierungen. "Die eigene Zentralheizung bauen, den eigenen Traktor technisch modernisieren und aufrüsten, landwirtschaftliche Maschinen bauen, Holzschuhe für die ganze Familie, einen Aufzug für seinen schwer kranken bettlägrigen Vater und vieles mehr hat er ganz einfach selbst erledigt. Er konnte einfach alles, was er können wollte", beschreibt ihn Sohn Martin Raab.
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