"Alles, was in Österreich selbstverständlich ist, gibt es hier nicht": Wenglers schicken Zwischenbericht aus Sri Lanka

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Einen Zwischenbericht von ihrem Schaffen in Sri Lanka schicken Margit und Dietmar Wengler, die sich dort engagieren, Häuser bauen und Hoffnung schenken. Seit 18. Dezember sind sie wieder vor Ort in Unawatuna.

ST. MARTIN, SRI LANKA. Die beiden engagieren sich dort, bauen Häuser und schenken Hoffnung. Seit 18. Dezember sind sie wieder vor Ort in Unawatuna. "Mittlerweile hat sich um unser Hilfsprojekt so ein gutes Netzwerk an Unterstützern gebildet, dass wir nun schon seit mehr als zwölf Jahren jenen Menschen helfen dürfen, die nach dem Tsunami noch ärmer und hilfloser geworden sind", resümiert Margit Wengler. Die größte Herausforderung derzeit: der Bau einer Armenschule. Von den Spenden profitieren heuer aber auch wieder fünf Familien, deren Küchen oder Bäder auf Vordermann gebracht werden. "Ihnen wäre es aus eigener Initiative nie möglich, ein paar Ziegel, Zement oder Sand zu kaufen. Das Familieneinkommen von etwa 100 Euro im Monat reicht gerade einmal für das tägliche Überleben. Jedes Jahr gibt es enorme Preissteigerungen bei den lebenswichtigsten Dingen. Die Lage ist einfach aussichtslos", fasst die St. Martinerin das Ausmaß der Katastrophe zusammen. Als Beispiel nennt sie auch Folgendes: "Schon immer haben die Armen dort von der Regierung für ihre Kinder Gutscheine für die jährlichen Schulsachen und die verpflichtenden Schuluniformen erhalten. Seit diesem Jahr ist alles gestrichen." Die Folge: Sehr viele können sich diese Ausgaben nicht mehr leisten. "Aus diesem Grund sind in den letzten Wochen viele Mamas zu mir gekommen und haben mich ganz schüchtern gefragt, ob wir diese nötigen Schulsachen kaufen könnten. Sonst nichts, nur die Schulbücher und Lehrmaterialien", erzählt Wengler weiter und ergänzt: "Unsere Patenkinder sind durch die Unterstützung der Pateneltern diesbezüglich Gott sei Dank abgesichert."

Mit wenig vieles schaffen

"Alles, was in Österreich selbstverständlich ist, gibt es hier nicht. Und die Bildung der Kinder ist der Eltern höchstes Gut. Ich denke, heuer geht mehr als ein halbes Haus drauf für die schulische Versorgung vieler armer Kinder", bedauert die engagierte Mühlviertlerin, betont jedoch: "Aber da wir ja alles komplett selbst besorgen, kaufen, planen und bei der Ausführung dabei sind bzw. eine gute Logistik und Kontrolle über alles haben, ist es uns möglich, mit sehr wenig Geld vieles zu schaffen." Die Wenglers kalkulieren dadurch aber akribisch, feilschen beim Materialeinkauf und sind bestrebt, für wenig Geld trotzdem eine gute Qualität zu bekommen. Ihr Trost: "Jedes Jahr wird es spürbarer, wie letztendlich doch alle zusammenhalten. Sie wissen mittlerweile alle hier, dass wir ihnen ehrenamtlich helfen, aber auch dass wir und unsere Unterstützer viel dafür arbeiten müssen. Und: Dass bei uns das Geld auch nicht auf den Bäumen wächst." Und weil eben dieses Herzensnetzwerk so gut wachse und funktioniere und noch immer Spenden eintrudeln, konnte man dennoch einer Familie zusätzlich noch ein weiteres Haus schenken. "Es handelt sich um eine fünfköpfige Familie. Der einzige Verdiener ist der Vater mit sehr wenig Gehalt. Eigentlich sind sie mittellos. Es ist uns eine Ehre, solchen lieben Mitmenschen eine Zukunft und eine eigene sichere Behausung zu schenken", sagt Wengler. Das sei immer wie Weihnachten.

Dankbarkeit ist groß

Dann sind da aber auch noch zwei Montessori-Kindergärten, die ebenfalls ausschließlich durch dieses Projekt finanziert werden. Viele Investitionen sind dort jährlich nötig – für Instandhaltung, Uniformen, Reis-Rationen, Schränke oder Spiel- und Lernsachen. "Letzte Woche waren wir dort zu einer Zeremonie uns zu Ehren eingeladen. Hier wird uns wirklich täglich ehrfürchtig gedankt für unsere Hilfe. Diese Dankbarkeit möchte ich auch an alle, die am Projekt beteiligt sind, weitergeben", betont die St. Martinerin. Obendrauf kommen noch täglich kleinere Anschaffungen dazu wie Medizin, die sich die Armen nicht leisten können, einmal eine Fuhre Sand oder ein paar Säcke Zement oder ein Schrank für Schulsachen. "Ich könnte ein ganzes Buch über unsere Zeit hier schreiben", so Wengler.

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