Andere Länder, andere Weihnachtsbräuche
Drei Mühlviertler, die schon länger im Ausland leben, gewähren Einblick in dortige Weihnachtsbräuche.
BEZIRK (anh). "In Amerika feiert man Weihnachten am Morgen des 25. Dezembers", berichtet Lisa Walter, deren Zuhause seit sieben Jahren das kalifornische Solvang ist, "am Abend zuvor werden Kekse und Milch für Santa Claus bereitgestellt und Söckchen über dem Kamin befestigt." Die Amerikaner lieben es zudem, ihr Haus mit Weihnachtsschmuck und -lichtern zu dekorieren und auch ein Mistelzweig über der Tür darf nicht fehlen. Es heißt, dass Pärchen, die sich darunter küssen, ein Leben lang zusammenbleiben. Eine eher unbekannte Tradition hingegen ist jene der "Weihnachtsgurke", wie die gebürtige Rohrbach-Bergerin erklärt: "Das ist ein Christbaumschmuck aus Glas in Form einer Gewürzgurke. Jenes Kind, das ihn zuerst am Baum findet, darf das erste Geschenk öffnen." Obwohl doch ein ganzer Reigen kulturspezifischer Bräuche in Amerika zusammenkommt, so vermisst die 27-Jährige, die in der Tourismusbranche arbeitet, viele österreichische Traditionen: "Christkindlmärkte, Krampus und Nikolaus, Punsch und Vanillekipferl gehen mir ab."
Käse und Wein
"Ein üppiges Mahl am 24. Dezember ist auch in Frankreich Brauch", verrät Melitta Schneeberger, die seit 20 Jahren in Paris lebt. Auf dem Vorspeisenteller landen meist Gänseleber, Austern oder Lachs, danach gibt es gefüllten Truthahn. Außerdem überaus wichtig: Wein und Käse. "Je nach Herkunft der Familie gibt es Käse aus der jeweiligen Region. 'Pélardon des Cévennes', ein Weichkäse aus den Sevennen, ist bei uns Pflicht, da die Vorfahren meines Mannes aus der Languedoc-Region kommen", erzählt die gebürtige Peilsteinerin. Später wird noch der "Bûche de Noël" (Weihnachtsbaumstamm), ein Biskuitkuchen mit Schokoladen-Buttercreme verzehrt. "Ich backe aber auch jedes Jahr Vanillekipferl", gibt die Vizepräsidentin der Vereinigung von Österreichern in Paris preis. In Frankreich sei allerdings nur der 25. ein Feiertag, am 26. wird wieder normal gearbeitet. Heuer feiert die Wahl-Pariserin Weihnachten zum ersten Mal ganz traditionell in Wien mit ihrem Mann und dessen Tochter und am 26. kommt ihre 18-köpfige Familie in Linz bei ihrem Bruder zusammen. "Ich hoffe, es gibt Schnee, damit ich das einzigartige, österreichische Weihnachtsambiente in vollen Zügen genießen kann", freut sie sich.
Fondue im Feuertopf
Nicht ganz so weit weg von Zuhause hat es Birgit Kehrer verschlagen. Die gebürtige Rohrbach-Bergerin lebt seit sechs Jahren im schweizerischen Chur und ist dort Pflegeverantwortliche im Kantonspital. Fixpunkte ihrer Adventszeit: der Christkindlmarkt und Eislaufen auf der Kunstbahn. Auch Kekse dürfen im Land der Schokolade nicht fehlen. "Es gibt ziemlich die gleichen wie in Österreich, nur Vanillekipferl nicht. Die Linzeraugen heißen hier Spitzbuben", verrät sie. Rechtzeitig zu Heiligabend fährt sie aber jedes Jahr nach Hause. "Für mich bedeutet Weihnachten Familie. Und da will ich daheim sein", erklärt sie. Nur einmal ging sich bisher die weihnachtliche Heimreise zeitlich nicht aus. Was sie dabei feststellte? "So ziemlich alle Schweizer essen zu Weihnachten Fondue Chinoise, in einem Feuertopf zubereitet."
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