Sarleinsbach und St. Veit
Bürgermeister äußern sich zu den ASZ-Schließungen
Seit kurzem ist es fix: Die Altstoffsammelzentren in Sarleinsbach und St. Veit schließen Ende Mai 2024 ihre Pforten. Nun äußern sich die Standortbürgermeister Roland Bramel und Hans Gattringer zu diesem Entschluss.
SARLEINSBACH, ST. VEIT. "Es tut weh", sagt Bürgermeister Roland Bramel über die bevorstehende Schließung des Sarleinsbacher Altstoffsammelzentrums: "Es war eines der ersten ASZ im Bezirk Rohrbach. Mein Vorgänger hat sich sehr dafür eingesetzt und nun wird es geschlossen." Durch die Einführung des Gelben Sackes im vergangenen Jahr werden jegliche Leichtverpackungen, Blech- und Getränkedosen sowie Verbundverpackungen wie Milch- und Getränkepackerl bequem vor der Haustür abgeholt. "Viele Fahrten ins ASZ erübrigen sich damit", erklärt Bramel. Der Sarleinsbacher Ortschef ist traurig, hat aber auch Verständnis: "Wenn es wirtschaftlich nicht möglich ist, hat es keinen Sinn. Man kann nicht etwas aufrechterhalten, was zu viele Kosten verursacht."
Doch was geschieht nun mit dem Areal und dem Gebäude? "Es ist noch nicht fixiert, aber wir werden es vermutlich für den Bauhof nutzen. Da muss man zwar etwas investieren, aber das Gebäude wird dann zumindest nachgenutzt." Die Sarleinsbacher müssen künftig jedenfalls in eines der umliegenden ASZ ausweichen. Infrage kommen würden hier unter anderem jenes in Lembach, Altenfelden oder Rohrbach-Berg. "Diese befinden sich im Umkreis von zehn Kilometern", erklärt Bramel.
Nach fast 30 Jahren wird zugesperrt
Auch in St. Veit gehört das hiesige Altstoffsammelzentrum bald der Vergangenheit an. Bis 31. Mai ist es dort noch möglich, Bauschutt, Sperrmüll und sonstigen Abfall zu entsorgen. Danach müssen die Einwohner etwa nach Oberneukirchen oder Herzogsdorf ausweichen. Wenig erfreut darüber zeigt sich Bürgermeister Hans Gattringer. Auch die Bevölkerung ist sehr aufgebracht: Die Schließung sei laut dem Ortschef und den Einwohnern ein gewaltiger Rückschritt für die Gemeinde St. Veit.
"Das Altstoffsammelzentrum war eines der ersten im Bezirk Rohrbach und besteht mittlerweile schon seit fast 30 Jahren. Jetzt wird es einfach zugesperrt. Es ist natürlich klar, dass Erhaltungskosten anfallen, aber das war absehbar. Dass man dafür weiterhin finanzielle Mittel benötigt, darüber hätte man sich ja schon Gedanken machen können, bevor das 12., 13. und 14. ASZ gebaut wurde. Nun wird uns eine Einrichtung, die seit gut drei Jahrzehnten besteht, weggenommen", kritisiert Gattringer. Alternativ hätte sich der Ortschef vorstellen können, Container aufstellen zu lassen, damit die Einwohner dort unter anderem ihren Bauschutt entsorgen können. "Diese Maßnahme ist aber aus gesetzlichen Gründen nicht möglich", sagt Gattringer.
"Müssen es akzeptieren"
Von der Stilllegung des ASZ sei bereits 2018 die Rede gewesen. "Es ist dann zwar wieder etwas ruhiger geworden, wir haben uns jedoch stets für die Erhaltung eingesetzt und auch immer wieder Vorschläge dafür gemacht. 2022 ist das Thema dann wieder aufgetaucht", erklärt Gattringer und ergänzt: "Die Schließung wurde nochmals verschoben, neues Personal war aber nicht geplant." Bedanken möchte sich der St. Veiter Bürgemeister deshalb bei den Mitarbeitern des Altstoffsammelzentrums, die nicht nur gute Arbeit geleistet haben, sondern im letzten Jahr aus der Pension zurückgekehrt sind, um den Betrieb noch aufrechtzuerhalten.
"Auch wenn der Ärger groß ist und es sehr schwer fällt: Die Entscheidung ist leider gefallen. Das müssen wir akzeptieren", so der Bürgermeister. Was dann ab Juni mit dem Gebäude und dem Areal des St. Veiter ASZ geschieht, steht bislang noch nicht fest.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.