Wildwechsel
Der Herbst - Hauptsaison der Wildunfälle

Im Oktober ist die Hauptsaison des Wildwechsels. | Foto: panthermedia/ hecke06
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Jetzt im Herbst ist die Hauptsaison des Wildwechsels. Diese birgt viele Gefahren für Mensch und Tier. Somit ist besondere Vorsicht im Straßenverkehr geboten. 

BEZIRK ROHRBACH. "Beim Wildwechsel gibt es drei Phasen: Einerseits im Frühjahr, wo das im Winter oft im Rudel lebende Wild die Reviere und Lebensräume bezieht. In dieser Zeit werden die Rudel wieder aufgelöst, und es kommt oft zu entsprechenden 'Einstandskämpfen'. Dann im Juli und August, wo die sogenannte Rehbrunft stattfindet, und die tatsächliche Hauptsaison im Herbst, hauptsächlich Oktober, in der Morgen- und Abenddämmerung", verrät Johannes Pfoser von der Jagdbezirksgruppe Rohrbach.

Im Herbst werden die Felder großflächig abgeerntet. Laut Pfoser müssen sich die Wildtiere in dieser Zeit neue Lebensräume und Nahrung suchen. Diese sind im Herbst aber oft Mangelware, da es nur wenige Winterbegrünungsflächen gibt. Weiters berichtet der Peilsteiner: "Achtung ist genau bei diesen wenigen Wintergrünflächen geboten. Wenn sich diese entlang von Straßen befinden, ist nochmals erhöhte Vorsicht gefragt. Das Wild sucht die wenigen Flächen oft zur 'Äsung' auf und lebt auch tagsüber darin." Während Erntearbeiten werden die Wildtiere aufgescheucht. Diese Situation birgt somit auch eine Gefahr für den Straßenverkehr.

Maßnahmen um Unfälle zu vermeiden

Um Wildunfälle zu vermeiden, rät der OÖ Landesjagdverband, die Warnzeichen „Achtung Wildwechsel“ zu beachten, das Tempo an diesen Stellen zu reduzieren, vorausschauend und stets bremsbereit zu fahren und ausreichend Abstand zum vorderen Fahrzeug einzuhalten. Falls ein Wildtier auf die Straße springt, soll sofort der Fuß vom Gas genommen und das Fernlicht abgeschaltet werden.

Im Anschluss daran mehrmals kurz die Hupe betätigen und abbremsen, sofern es die Verkehrssituation zulässt. Riskante Ausweichmanöver oder abrupte Vollbremsungen sollte man unbedingt vermeiden. Mit diesen Maßnahmen gibt man den Tieren ausreichend Zeit, um aus dem Gefahrenbereich zu entkommen. Das Wild quert außerdem nur selten einzeln die Straße, dem ersten Tier folgen meist weitere. 

Was tun, wenns passiert ist

Kommt es trotz alledem zu einem Unfall, ist folgendermaßen zu handeln: Die Warnblinker einschalten, eine Warnweste anziehen, das Warndreieck aufstellen, um somit die Unfallstelle abzusichern, und wenn erforderlich, Verletzte versorgen. In jedem Fall muss die Polizei gerufen werden, selbst wenn das Tier nur angefahren wurde und weglaufen ist. 

"Bei einem Wildunfall gibt es einen Zweitbeteiligten, nämlich das Reh. Für dieses ist die zuständige Jagdgenossenschaft verantwortlich. Da diese bei einem Unfall nicht vor Ort ist, muss die Polizei verständigt werden", verrät Wolfgang Sonnleitner von der Polizeiinspektion  Rohrbach. Die Polizei kontaktiert im Anschluss die zuständige örtliche Jägerschaft. Diese macht sich wiederum auf die Suche nach dem Tier, um es gegebenenfalls von seinem Leid zu erlösen. 

Unfallstelle kennzeichnen

"Das Nachsuchen des Wildes wird von gut ausgebildeten Jagdhunden gemacht. Diese nehmen die Witterung von Schweißspuren und 'Trittsiegel' auf und folgen der Fährte. Als erfahrener Hundeführer erkennt man relativ schnell, ob es sich um ein gesundes oder krankes, verletztes Wild handelt, dem man folgt. In weiterer Folge wird das Wild fachmännisch entsorgt", so Pfoser.

Für die Jäger ist es hilfreich, wenn die Unfallstelle gekennzeichnet wird, ebenso eine genaue Kilometerbezeichnung. Somit können diese die Unfallstelle nach Haaren, Schweiss oder ähnlichem absuchen. "Auch von Relevanz ist ob das Wild in Sichtweite liegt oder eben geflüchtet ist. Liegt ein Wildtier auf der Straße, wäre es wünschenswert, dass dieses an den Straßenrand gelegt wird. Somit wird der nachfolgende Verkehr nicht behindert", fügt der Peilsteiner hinzu.

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