Nachhilfe
"Erst einmal die Ferien genießen"

Das Lern- & Funcamp in Aigen-Schlägl ist eine beliebte Nachhilfewoche in den Ferien.  | Foto: Foto: Edufit
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  • Das Lern- & Funcamp in Aigen-Schlägl ist eine beliebte Nachhilfewoche in den Ferien.
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BEZIRK. "Erst einmal die Ferien genießen, nichts tun und sich ausruhen" – so sollen für jeden Schüler die Sommerferien beginnen, meint Manfred Leitner, Lehrer an der MS Aigen-Schlägl und Obmann des Vereins Edufit. Doch wann ist wieder der Zeitpunkt gekommen, sich auf die Schule einzustellen?

Nach drei Wochen geht's wieder los

"Nach etwa drei Wochen soll man langsam wieder starten. Neun Wochen nichts zu tun, ist auf jeden Fall zu lange", sagt Leitner. Mit dem langsamen Start meint er zum Beispiel: einmal täglich zu lesen oder sich Fakten zum Urlaubsland anschauen, in das man fährt. "Wichtig ist, dass das Lernen nicht erzwungen, sondern es nebenbei im Alltag eingebaut wird. Längere Autofahrten eignen sich zum Beispiel perfekt für Kopfrechentrainings", sagt Leitner. Für sinnerfassendes Lesen und logisches Verständnis empfiehlt er Lego-Technik-Bauanleitungen. "Man lernt dabei, dass man es nicht immer gleich beim ersten Mal verstehen muss. Auch Erwachsene müssen oft etwas zwei- oder dreimal lesen, damit sie es verstehen. Das ist keine Schande", rät Leitner den Schüler:innen nicht zu schnell aufzugeben. "Die Eltern, der ältere Bruder oder Freunde können da gut weiterhelfen. Gemeinsam kommt man oft zu einer Lösung", sagt Leitner. 

Lern- & Funcamp

Der Verein Edufit organisiert heuer zum achten Mal das Lern- &Funcamp in Aigen-Schlägl. Die Nachfrage ist enorm. "Wir waren heuer sehr schnell ausgebucht. Die gute Mischung zwischen Nachhilfe in den Hauptfächern am Vormittag und einem bunten Aktiv- und Erlebnisprogramm am Nachmittag bietet eine hohe Qualität und ist sehr beliebt", sagt Leitner. 120 Schüler betreuen er und seine Kollegen also in der vorletzten Ferienwoche – alles Kinder, die also in den Ferien freiwillig die Schulbank drücken. 

Nachhilfe wird teurer

"Viele Eltern buchen jetzt schon private Nachhilfe für den Sommer und müssen dafür tief in die Tasche greifen. Und das in Zeiten massiver Teuerung. Im vergangenen Schuljahr waren es im Schnitt 560 Euro, alleine im vergangenen Sommer waren es 320 Euro", erklärt Ulrike Weiß, Leiterin der Konsumentenschutzabteilung der AK Oberösterreich. Es sei höchste Zeit, im Bereich der privaten Nachhilfe und der fehlenden schulischen Förderung politisch aktiv zu werden.

Heuer um 14 Prozent teurer

"Bei den vom AK-Konsumentenschutz untersuchten privaten Nachhilfe-Instituten müssen für eine Stunde Unterricht in einer Kleingruppe zwischen 15,44 und 29,88 Euro ausgegeben werden. Einzelunterricht kostet von 30 bis 50,87 Euro pro Stunde. Verglichen mit 2022 sind die Preise in der Kleingruppe durchschnittlich um 14 Prozent und im Einzelunterricht um 4,5 Prozent gestiegen", erklärt Weiß. Ihr Tipp: Bei der Auswahl des Nachhilfeinstitutes sollten Eltern jedoch nicht nur auf den Preis schauen, sondern vor allem die Dauer einer Unterrichtseinheit und die Gruppengröße im Auge haben. Bei der Schülerhilfe OÖ ist man der Meinung, dass im Juli die Akkus geladen werden sollen: Markus Kalina, Regionalleiter der Schülerhilfe Österreich, empfiehlt im August einen geblockten Sommerkurs um Wissenslücken zu schließen und sich auf die kommenden Monate vorzubereiten.

Wenig Druck aufbauen

"Der Unterricht findet dabei normalerweise für ein oder zwei Wochen täglich vormittags statt. Das stellt sicher, dass die Kinder und Jugendlichen trotzdem noch ihre Ferien genießen können, ohne zu viel Druck aufzubauen – der kommt dann früh genug wieder", erklärt Kalina. Anders ist es natürlich, wenn man für eine Nachprüfung lernt. Bei der Schülerhilfe rät man hierfür, den Lernaufwand dem Bedarf anzupassen. "Das erfordert eine Einzelfallprüfung und kann von einer Kombination aus Sommerkurs und Selbststudium bis hin zu einem Intensivkurs mit Einzelnachhilfe führen", so Kalina.

Zur Sache:
Das Land Oberösterreich unterstützt Familien durch einen Beitrag zu den Kosten, die im Zusammenhang mit einer zusätzlichen außerschulischen Förderung anfallen. Die Förderhöhe beträgt 150 Euro pro Schüler und Semester und wird in Gutschein-Form eingelöst.
Mehr Infos: land-oberoesterreich.gv.at

Arbeiterkammer-Tipps für Nachhilfe:
* nach Frühbucherpreisen oder Rabatten erkundigen

* Sommerkurse können in Kombination mit Nachhilfe im Herbst günstiger sein

* Gratis-Lerneinheiten im Internet können sich als kostenpflichtige Abos entpuppen

Zur Sache: 
Der Verein Edufit sucht für Herbst noch Personal. Die Tagesbetreuung in der Volks- und Mittelschule Aigen-Schlägl erlebt großen Zulauf. Aktuell sind 220 Kinder angemeldet. "Wir suchen für mindestens einen Nachmittag, besser mehrere Nachmittage Pädagogen und Freizeit-Betreuerinnen", sagt Leitner. Mehr dazu: edufit.at

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