Bonsai-Schule Fuchs
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-Form: Der Wiedererkennungswert meiner Bonsais ist mir wichtig
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  • -Form: Der Wiedererkennungswert meiner Bonsais ist mir wichtig

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HÖRBICH (gawe) – Zwei bis dreimal pro Jahr verpasst Karl Fuchs seinen Lieblingen einen Erziehungsschnitt. Er will dabei seinen „eigenen Schwung“ beim Wachstum seiner Bonsais erzielen. Eine dreieckige S-Form seiner Bäumchen schafft er durch richtiges Schneiden und Verspannen mit Draht. Der Wiedererkennungswert seiner Bonsais ist eine spezielle Stammführung, die er „Moiyogi“ nennt.

Kleine Bäume – Alles, was verholzt, ist geeignet

Seit Jahrhunderten ist die Bonsaikultur im asiatischen Raum ein lang gehegtes Geheimnis und eine hohe Kunst. Sträucher und Bäume werden in kleinen Gefäßen oder auch im Freiland zur Wuchsbegrenzung gezogen und ästhetisch durchgeformt. Gemeinsam ist ihnen im allgemeinen, dass ein Bonsai als lebende, dreidimensionale Skulptur, als ein miniaturisierter Baum gesehen werden kann. Oder er soll wie ein verkrüppelter, frei wachsender Baum auf den Betrachter wirken. Auch das raue Klima des Mühlviertels eignet sich hervorragend für die Kultivierung und Gestaltung heimischer Sorten – Natur in komprimierter Form.

Nur heimische Gehölze

„Im Alter von 14 Jahren habe ich mir aus einem Katalog einen Bonsai bestellt. Der ist prompt eingegangen. Ich habe mir dann aus dem Wald eine Buche geholt, die durch Wildverbiss geschädigt war. Aus einem Buch über Aufzucht und Pflege habe ich gelernt, wie man Bonsais züchtet“, erzählt der 51-jährige Hörbicher über den Beginn seiner Leidenschaft. „Ich will keine Exoten. Aus jedem Baum, der verholzt, kannst du einen Bonsai formen – sei es Buche, Eiche, Ahorn, Kiefer oder Ähnliches. Kleinblättrige Bäume und Nadelbäume eignen sich besonders für die Bonsai-Kunst“, sagt Fuchs.  Auch Gehölze in einem Garten kann man umformen.

Schwung im Stamm durch "Erziehungsmaßnahmen"

„Jeder Baum soll irgendeine Bewegung haben. Ein schnurgerades ,Schneestangel’ ist nix“, meint der gelernte Dachdeckermeister. „Bei Laubbäumen musst du das größte Blatt und die feinen Äste wegnehmen, bei Nadelbäumen die Knospen und die längsten Nadeln. Du kannst auch eine 20 Jahre alte Eiche noch einkürzen, um eine optimale, schöne Gestaltungsform zu erreichen“,sagt  „Charlie“  Fuchs. Es entsteht ein durch den Menschen geformtes Aussehen. Er versucht dabei immer, die Natur nachzuahmen. Fuchs war schon immer fasziniert von den Bäumen im Gebirge und der Zeitlosigkeit der Natur. Neben dem „Zurückschneiden und Wachsenlassen“, neben dem Blattschnitt, werden die Äste auch durch Spanndrähte geformt.

Fulltime Job

8000 Bäume in allen Größen, die in seinem Garten stehen, beschäftigen „Mister Bonsai“ sieben Tage in der Woche. Mit viel Fingerspitzengefühl formt er seine Kunstwerke. Die Arbeit in der Baumschule hat auch viele positive Seiten: „ Du entschleunigst, kommst herunter. Manche Leute kommen auch zu mir, gehen nur durch Bonsaischule und kommen zur Ruhe. Hätte ich eine Katze, müsste ich sie auch jeden Tag betreuen.“

Fotos: gawe

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