Onlineshop "Moizeit"
Junge Mühlviertler gründen regionales Start-Up
Butter aus Irland, Apfelsaft aus Polen oder Milch aus Holland – die Supermärkte sind oft voll mit Produkten, die kilometerweit durch halb Europa gekarrt werden, um dann die heimischen Kühlschränke zu füllen.
NIEDERWALDKIRCHEN, PUCHENAU. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah ist?“ haben sich Benjamin Hammerschmid (18) aus Puchenau und Julian Priglinger (20) aus Niederwaldkirchen gedacht und das Projekt moizeit – Dein regionaler Onlineshop ins Leben gerufen. „Schon vor der Corona-Krise haben wir uns über die Menge an ausländischen Lebensmitteln, die genauso gut im Mühlviertel angebaut werden könnten, geärgert“, erklären die beiden. Corona war aber dann der ausschlaggebende Punkt für den Start des Projektes. Hammerschmid: „Wenn alles steht, muss es doch weitergehen. So haben wir die Zeit nach dem ersten Lockdown genützt, um am Konzept zu tüfteln.“
Bewusstsein schärfen
Anfang November war es dann soweit und die ersten Bestellungen konnten entgegengenommen werden. „Mit 'moizeit' möchten wir das Bewusstsein für regionale Lebensmittel schärfen und all jenen eine Anlaufstelle bieten, die zwar regional einkaufen wollen, aber keine Zeit haben oder einen nahgelegenen Hofladen kennen“, sagt Priglinger, der im 4. Semester Rechtswissenschaften an der Johannes-Kepler-Universität studiert. Tatsächlich stammen alle Produkte, die im Onlineshop angeboten werden, aus der Region Oberes Mühlviertel. Im Sortiment gibt es neben den Bio-Milchprodukten vom Biohof Zauner in Niederwaldkirchen, Fruchtaufstrichen von Einkoch-Expertin Gabi Lindorfer aus Haslach und dem Speck aus der Oberneukirchner Fleischerei Dunzendorfer noch vieles weitere zu entdecken. Auch wer zu Weihnachten seinen Liebsten eine Freude bereiten möchte, wird bei „moizeit“ fündig. „Einfach anmelden, gewünschte Produkte auswählen und schon steht unser Lieferant vor deiner Haustür“, erklären die beiden Mühlviertler die Funktionsweise des Onlineshops.
Auf Versand wird verzichtet
Derzeit werde allerdings nur Freitagnachmittag zwischen Kleinzell und Linz mit Umgebung geliefert. Auf Postversand verzichten die beiden bei den regulären Bestellungen im Sinne der Nachhaltigkeit: „Ein Joghurt per Post nach Wien zu schicken, geht für uns am Sinn und Zweck unseres regionalen Konzepts vorbei. Zudem bedeutet der Postversand von Lebensmitteln auch eine Menge an Verpackungsmüll, den wir vermeiden möchten“, stellt Hammerschmid, der derzeit neben der unternehmerischen Herausforderung seinen Zivildienst absolviert, klar.
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