Kinderbetreuung: Angebote kontra Bedarf
Die Arbeiterkammer gibt dem Bezirk Rohrbach im Kinderbetreuungsatlas eine schlechte Note.
BEZIRK. Neun der 42 Gemeinden im Bezirk haben ihr Betreuungsangebot im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Dennoch heißt es im aktuellen Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer: "Betreuungsangebote, die tatsächlich eine Vollbeschäftigung der Eltern ermöglichen, sind immer noch rar. In Rohrbach gibt es weiterhin keine einzige '1A Gemeinde'."
Dazu gehören jene, deren Kindergärten Montag bis Freitag in Summe mindestens 45 Stunden geöffnet sind - an vier Tagen davon mindestens 9,5 Stunden, die ein Mittagessen anbieten und maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen sind. In '1A Gemeinden' gibt es außerdem Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder. Oberösterreichweit erfüllen 13,3 Prozent diese Kriterien.
Einen Sommerkindergarten gibt es in keiner Gemeinde im Bezirk. "Aber auch keinen Bedarf", kontern die Verantwortlichen aus dem HansBergLand. In den elf Gemeinden der Region wurde im vergangenen Jahr der Bedarf dafür erhoben. "35 Eltern haben Interesse bekundet, zwei davon auch für nachmittags", sagt Leader-Managerin Elisabeth Pichler. "Endgültige Anmeldungen gab es dann allerdings nur für sechs Kinder." Da das Land Oberösterreich eine Mindestgruppengröße von zehn Kindern vorschreibt, kam kein Sommerkindergarten zustande. Bedarf ist laut den Kriterien des Landes insbesondere dann gegeben, wenn die Eltern der angemeldeten Kinder berufstätig sind. Und was oft vergessen wird: Auch Kinder haben einen gesetzlichen Anspruch auf mindestens fünf Ferienwochen außerhalb der Betreuungseinrichtung pro Jahr - mindestens zwei davon durchgehend.
Für die Arbeiterkammer stellt sich der tatsächliche Bedarf eines Betreuungsangebotes erfahrungsgemäß erst nach einer gewissen Dauer des Angebots heraus. Insgesamt bleibe die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Bezirk trotz aller Verbesserungen schwierig.
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