Krankenhaus Rohrbach wird Lehrkrankenhaus der Medizin-Uni
BEZIRK ROHRBACH. Nicht besetzte Arzt-Stellen in den heimischen Spitälern sind keine Seltenheit mehr. Das betrifft sowohl Turnusärzte als auch Fach- und Assistenzärzte sowie Allgemeinmediziner.
„Künftig soll mit der Medizinischen Fakultät Linz dieser Herausforderung beigekommen werden. Schon vorher könnte die Neuerung des Studienplans an den Medizinuniversitäten ein wenig Entlastung für Spitäler bringen“, sagt Minister Reinhold Mitterlehner. „Mit der Einführung des klinisch-praktischen Jahres absolvieren die Studenten das letzte Studienjahr vollumfänglich in Krankenhäusern.“ Ziel dieses Jahres, das mit 1. August 2014 eingeführt wird, ist das Lernen im Berufsumfeld. Die Studierenden sind in das Team eingebunden, können bestimmte Arbeitsaufträge unter Aufsicht durchführen und Patientenverläufe sehen.
Kooperationsvertrag mit LKH
Dafür haben die Medizinischen Universitäten Kooperationsverträge mit Lehrkrankenhäusern abgeschlossen. Diese müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, eine entsprechende qualitätsgesicherte Ausbildung und Fortbildungsveranstaltungen anbieten sowie Mentoren stellen. Das LKH Rohrbach ist Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. „Die Anerkennung als Lehrkrankenhaus ist ein Gütesiegel für den hohen medizinischen Standard am LKH Rohrbach“, sagt Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Studenten begeistern
„Wir hoffen, auf diesem Weg einen Teil der Studenten von unserem Haus begeistern und zum Bleiben motivieren zu können. Zumal 90 Prozent der Ärzte, die im Landes-Krankenhaus Rohrbach ihren Turnus machten, hier auch ihre Ausbildung zum Facharzt absolvieren. Eine unserer Stärken ist die Ausbildung“, ist Primar Peter Stumpner, ärztlicher Direktor des LKH Rohrbach überzeugt. „Wir hoffen, als Lehrkrankenhaus in den Fokus zu rücken. Wir wollen die Qualitäten unseres Hauses aufzeigen: Das LKH verfügt über Ausbildungszertifikate, Top-Bewertungen bei der Turnusärzte-Evaluierung, ein kollegiales, familiäres Arbeitsklima und vieles mehr“, so Stumpner.
Sein Wunsch es ist, auch Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universitäten Graz, Innsbruck und Linz zu werden: „So könnten Rohrbacher Medizinstudenten ihr klinisch-praktisches Jahr in Rohrbach absolvieren“, erklärt der ärztliche Direktor. Das ist zurzeit nur jenen aus Wien möglich. „Jede Abteilung, die Fachärzte ausbilden darf, kann auch Studenten praktisch ausbilden“, sagt Stumpner und hofft auf Unterstützung des Ministers bei der Anerkennung als Lehrkrankenhaus für Innsbruck, Graz und Linz. Bisher haben sich bereits sechs Studenten für das klinisch-praktische Jahr in Rohrbach beworben. Das LKH kann insgesamt sieben Stellen anbieten.
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