Nachruf auf Franz Lauß
Lebensbuch des Ahnenforschers hat sich geschlossen
Franz Lauß ist im 96. Lebensjahr verstorben. Der Konsulent war für Nebelberg und Peilstein ein engagierter Anpacker und wichtiger Heimatforscher.
NEBELBERG, PEILSTEIN. Franz Lauß wurde am 25. Juli 1927 als Sohn von Franz Lauß, des langjährigen Nebelberger Bürgermeisters in Vordernebelberg geboren. Nach der Schule, die er in Peilstein besucht hat, arbeitet er in der elterlichen Landwirtschaft mit, bevor er als Gemeindeamtspraktikant die Ausbildung zum Gemeindebeamten am Marktgemeindeamt Peilstein begann. Beinahe 30 Jahre – von 1.1.1958 bis 1.8.1987 war er "Gemeindesekretär" von Nebelberg. Für sein großes Engagement wurde er 1987 zum Ehrenbürger von Nebelberg – höchste Auszeichnung der Gemeinde) ernannt und bekam schließlich zu seinem 80. Geburtstag den Titel "Konsulent für Kulturwesen" verliehen.
Viele ehrenamtliche Dienste
Besonders im Vereinswesen hat sich Franz Lauß viele Jahre außerordentlich intensiv eingebracht: Er war Gründungsmitglied der Sportunion Nebelberg, Schriftführer der Feuerwehr Nebelberg (25 Jahre), Obmann des Pfarrgemeinderates in Peilstein, Mitglied des Kirchenchores und Schriftführer der Imker-Ortsgruppe Peilstein, der ÖVP Nebelberg, der Jagdgenossenschaft Nebelberg und des Seniorenbundes Peilstein. Die Rohrbacher Rundschau hat er Woche für Woche und viele Jahre lang als Ortsberichterstatter mit Neuigkeiten "beliefert".
Leidenschaft: Häuserchronik
Große Verdienste erwarb sich Lauß in der Ahnen- und Familienforschung. In unzähligen Stunden trug er aus den verschiedensten Archiven eine bedeutende Häuser- und Ahnenchronik zusammen. Sein Wissen brachte er viele Jahre im Bezirksheimatverein ein. Lauß hat die verschiedenen Veröffentlichungen des Vereins mit seinen Beiträgen geschichtlich aufgearbeitet und aufgewertet. Besonders erwähnenswert ist seine Mitarbeit am Heimatbuch von Peilstein, wo er für die gesamte Gemeinde eine Häuserchronik erstellt hat. Ebenso hat er das auf 290 Seiten für Nebelberg gemacht – vom Jahr 1600 bis zum Jahr 1997.
Kurrentschrift übertragen
Für die Allgemeinheit hat er kurrente Schriften in unsere heutige lateinische Schrift übersetzt/übertragen. Zusätzlich hat Lauß von sämtlichen Büchern Kopien auf Eigenkosten anfertigen lassen, damit es im Brandfall noch Originaldokumente in Zweitausfertigung an einem anderen Aufbewahrungsort gibt. Die Übersetzung der Matriken der Pfarre Peilstein und Kollerschlag hat er verantwortet. Ebenso sind dank Lauß die Zehentbücher in aktuell für alle lesbare Schrift übertragen worden.
Vater von sechs Kindern
Franz Lauß war mit Gisela verheiratet und wohnte in Geretschlag (Gemeinde Peilstein). Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. "Vieles von dir lebt in uns weiter, wird uns immer an dich erinnern und dich nie vergessen lassen", steht auf seinem Totenbildchen. Lauß wurde am Freitag, 24. Februar, in Peilstein beerdigt.
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