Mein Buch diente der Trauerverarbeitung

KIRCHBERG (alho). „Mit dem Buch habe ich etwas abgelegt. Ich wollte mir alles von der Seele schreiben“, erzählt Regina Praher. „Ich habe dieses Buch nicht begonnen zu schreiben, um jemand einen Ausweg aus seiner Situation aufzeigen zu wollen, sondern um meine eigene schwere Lebenskrise zu bewältigen.“
Seit vier Jahren ist die 44Jährige aufgrund gesundheitlicher Gründe in vorzeitigem Ruhestand. Ihre Krankheit zwang sie diesen Schritt zu setzen. Mit diesem Werk versucht die Autorin ihr Leben nach Depression und Burnout zu verstehen und zu verarbeiten. Sehr einfühlsam begegnet sie dabei dem TabuthemaTod durch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Suizid ihrer Schwester Sonja Reisinger (31) vor neun Jahren. Nach diesem Verlust glitt die Autorin in einen tiefen psychischen und physischen Abgrund, was nicht nur auf ihr Privat-, sondern auch auf ihr Berufsleben abfärbte.

288-Seiten dickes Buch

Die Kirchbergerin absolvierte von 1987 bis 1990 die Ausbildung zur Diplompädagogin für Mathematik und Geschichte und unterrichtete anschließend ein Jahr in Großbritannien, an verschiedenen österreichischen Hauptschulen und zuletzt an der Polytechnischen Schule Neufelden. Bereits bevor Praher am Buch zu schreiben begann, suchte sie sich einen Verlag. Von Oktober bis Dezember 2011 entstand das Buch „Vom Dunkel der Nacht zurück zum Licht. Über Depression, Burnout und Hölle zurück ins Leben“. Ein 288-Seiten-Buch, das auch der Bewältigung der Krankheit dienen sollte. „Am 8. Jänner des heurigen Jahres hatte ich das Buch abgeschlossen. Leider bin ich anschließend wieder in eine Depression verfallen. Im Mai gab ich das Buch bei einem Verlag ab“, freut sich Regina Praher diesen Schritt gesetzt zu haben.

Buch drängte sich auf

Auf die Frage, was der Auslöser zum Schreiben dieses Buches war, brauchte die Pädagogin nicht lange überlegen: „Nach dem Tod meiner Schwester wollte ich ein Buch über sie schreiben. Dann wurde es ein Buch über mich. Ich habe mich mit vielen Texten beschäftigt, viele davon kommen im Buch vor. Gerade auch Texte, die ich bei meiner verstorbenen Schwester gefunden hatte, beschäftigten mich. Das Buch kam zu mir, es drängte sich mir auf. Es kommen einem dabei viele Einsichten, die man im Leben umsetzen kann.“
Geschrieben hat Praher vorwiegend nachts: „Oft hatte ich das Gefühl, es schreibt sich von selber, es schreibe ja nicht ich.“ Die starken Schwankungen zwischen Manie und Depression kennt die 44Jährige: „Alles wird als sinnlos erachtet, das macht einen fertig. Ich hatte Angst vor allem und hatte Panikattacken. Während der Depressionen war es schwierig mit den banalsten Dingen des Alltags zu Rande zu kommen. Ich habe nach wie vor Angst davor, in einem Dienstverhältnis zu stehen.“ Ihre Freizeit verbringt Regina Praher gerne mit Patchwork, Basteln und in der Chorgemeinschaft Kirchberg. Ihr Erstlingswerk schrieb Praher bereits vor zehn Jahren, ein Buch über das Abnehmen.

Zur Sache:

Buchpräsentation: Am Freitag, 12. Oktober, 19 Uhr, präsentiert Regina Praher bei musikalischer Umrahmung ihr neues Buch im TDZ Neufelden.
Erhältlich ist das Buch „Vom Dunkel der Nacht zurück zum Licht. Über Depression, Burnout und Hölle zurück ins Leben“ um 17,50 Euro mit der ISBN.: 978-3-902773-22-7 sowohl in jeder Buchhandlung, als auch bei Regina Praher direkt. Auflage: 800 Stück. Verlag Easy media Druck&Verlag