Temporäre Tattoos aus dem Mühlviertel
Melanie Zach zaubert unter dem Firmennamen "Mehenna" temporäre Tattoos mit Jagua-Gel.
ST. PETER (anh). "Mein erstes Henna-Tattoo habe ich von der Hausmeisterin eines Waisenhauses in Indien erhalten", verrät Melanie Zach. Vor elf Jahren. Damals war die 30-Jährige dort als Volontärin im Einsatz und hat sich sofort in diese Art von Körperschmuck verliebt. "Mit einer solchen Bemalung hat man gleich ein ganz anderes Körpergefühl", sagt sie. Und dieser Zauber hat sie seither nicht mehr los lassen. 2018 gründete sie daher die Firma "Mehenna – Inspiration & Design" und verschönert nun Menschen mit temporären Zeichnungen.
Weg war nicht vorgezeichnet
Man könnte meinen, der Weg der Kastenerin wäre praktisch vorgezeichnet gewesen. Ganz so war es jedoch nicht: "Ich habe einiges ausprobiert, wusste nicht so recht, wo es mich hintreiben würde." Nach den Studien "Internationale Entwicklung" und "Südasienkunde" war sie zuerst drei Jahre als Programmkoordinatorin des Verein "Grenzenlos" angestellt. Später ließ sie sich zur Lebens- und Sozialberaterin ausbilden und auch Gastrojobs waren immer ein Thema. Ein Schicksalsschlag in der Familie ließ sie jedoch letztes Jahr heimkehren. Zurück ins Mühlviertel. Und er öffnete ihr auch die Augen. Von nun an wollte sie mutiger sein und wirklich das machen, was ihr Spaß macht. Und so tauchten die Henna-Malereien wieder in ihrem Kopf auf. Seit März darf sie nun offiziell temporäre Tattoos herstellen. Einziger Unterschied zu den indischen Henna-Künstlern: Zach malt mit Jagua-Gel. Die Erklärung dafür ist simpel: "Der Wirkstoff Henna ist in Europa nur zum Haarefärben, aber nicht für die Haut zugelassen." Daher hat sie sich nach einer natürlichen Alternative umgeschaut. Und wurde in Lateinamerika fündig. Dort wächst der Jenipapo-Baum. Aus dessen Frucht wird das Jagua-Gel gewonnen. Dieses bezieht sie von einer Firma aus Deutschland. Ein weiterer Vorteil dieses Produktes: Durch die intensive Schwärze sehen die feinen Linien täuschend echt aus.
Individuell statt kopiert
Gemalt wird Freihand. Für die Motive gibt es einige Vorlagen. Am liebsten ist es der Kreativen aber, wenn die Malereien einfach im Tun entstehen. Individuell statt kopiert. Dafür seien Kreativität, Kontaktfreudigkeit, die Fähigkeit, sich von vielem inspirieren lassen zu können, Geduld, eine ruhige Hand, etwas Perfektionismus und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung nötig. Ist sie dann so richtig "im Flow", wie sie es selbst beschreibt, entstehen auf Händen, Knöcheln oder anderen Stellen kleine Kunstwerke. "Am beliebtesten ist gerade eine Kombination aus Pfeil, Feder und Lotus", verrät sie.
Die Lotusblüte als Leitmotiv
Ihr eigenes Lieblingsmotiv? – "Die Lotusblüte. Sie steht für Reinheit und seelisches Erwachen." Die Tatsache, dass diese Pflanze in trüben Gewässern wächst und dennoch so schöne Blüten hervorbringt, hat für sie selbst eine ganz besondere Bedeutung. Ihre Motive finden auch den Weg auf Taschen oder Rucksäcke. Bemalt wird nicht nur bei ihr zu Hause in Kasten, sondern sie ist auch auf Festivals und Märkten unterwegs, bietet bei Interesse Workshops an, kann für Hochzeiten oder Geburtstage gebucht werden und organisiert Tattoopartys ähnlich einer Tupperparty. Um ihr Portfolio zu erweitern, macht sie gerade eine Ausbildung zur Tattoowiererin.
Zur Sache
"Mehenna" ist demnächst am Hexenmarkt in Auberg (14.10.) zu finden, sowie auf dem Kunst- und Designmarkt Linz (27.-28.10.). Mehr unter: https://www.mehenna.at.
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