30 Jahre Frauennetzwerk Rohrbach
Von der Privatinitiative zur professionellen Einrichtung

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ROHRBACH-BERG (anh). "Es ist ein Vergnügen, zurückzuschauen auf das damalige Fundament und was letztendlich daraus geworden ist. Das Frauennetzwerk hat eine tolle Entwicklung hinter sich", sagt Brigitte Menne. Sie ist eine jener knapp 30 Gründerinnen der ersten Stunde. Und genau dieses Zurückschauen aber auch In-die-Zukunft-Blicken wurde im Zuge des 30-jährigen Jubiläums mittels einer eintägigen Fachtagung im Centro in Angriff genommen. Von Workshops über ein gemeinsames Mittagessen bis hin zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Sterbehilfe und einem abschließenden Kabarett reichte der Bogen. 

Essentielle Rolle der Geschäftsführerin 

Präsentiert wurden auch die Ergebnisse einer Wirkungsanalyse, die das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung (ÖIEB) durchgeführt hatte. Diese fiel überaus positiv aus. "Die Frauen bekommen durch die Beratungen nicht nur Informationen, sondern es wird danach nachweislich meist auch etwas real verändert, es kommt also zu Handlungen. Die Kundinnen gewinnen an Selbstvertrauen und unternehmen etwas, um ihre Situation zu verbessern", berichtet ÖIEB-Geschäftsführer Klaus Thien. In den letzten 30 Jahren hätte sich auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft generell verändert – auch wenn es immer noch Problemfaktoren, wie Kinderbetreuung oder Pendeln, gebe. "Man könnte mutmaßen, dass das Frauennetzwerk hier als Katalysator gewirkt hat", so Thien. Herauskristallisiert hätte sich auch die essentielle Rolle der Geschäftsführerin, die seit knapp einem Jahrzehnt Jutta Müller innehat. Sie sei für viele so etwas wie eine Kümmerin und eine, die alle Fäden in der Hand hält. "Das Frauennetzwerk ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie eine Privatinitiative professionalisiert werden kann", meint Thien. Es sei nicht mehr aus dem Bezirk wegzudenken und sei in ganz Oberösterreich ein Vorzeigeprojekt. 

Von Frauen für Frauen 

Die Erfolgsgeschichte startete in den 1980er-Jahren. "Unsere Ausgangssituation stützte sich auf einige allgemeine Errungenschaften in der Frauenbewegung – ob die Fristenregelung 1975 oder die Familienrechtsreform", erinnert sich Brigitte Menne, eine der Gründerinnen.  Wer sind wir, wo stehen wir und was wollen wir – das seien damals die zentralen Fragen des Netzwerkes, das zu dieser Zeit noch "Frauentreff" hieß, gewesen. Bei ihr selbst hätte ihre persönliche Situation, als junge Mutter, eine große Rolle gespielt. "Ich wollte mich einbringen, mich beteiligen", sagt sie. Schließlich stieß Menne, die damals als Städterin gerade auf einen Bauernhof in Ohnerstorf in Sarleinsbach gezogen war, zur Arge Region Kultur und wurde auch kulturelle Regionalbetreuerin. Sehr viel von der anfänglichen Motivation stammte von einem Erwachsenenbildungskongress in Afrika, an dem sie als Vortragende und Lernende 1988 teilgenommen hatte. "Dort wussten die Frauen schon, wie sie mit wenigen Mitteln gemeinsam viel erreichen", sagt sie. Und das wollte sie auch. "Frauen tun sehr viel für andere. Es ist aber auch wichtig, auf sich selbst zu schauen, etwas für uns selbst zu tun", meint die Gründerin. Rasch schlossen sich weitere Frauen ihrem Vorhaben an. Müller, die heutige Geschäftsführerin, sei mit 19 Jahren hinzugekommen. "Sie wollte mitmachen, stellte sich auf die Füße und fand ihren Platz", so Menne. So ähnlich beschreibt man sie auch beim Land OÖ: "Jutta hat immer gute Ideen mit viel Emotion. Sie ist kompetent und sehr hartnäckig im positiven Sinne und fährt nur mit einem Erfolg heim."

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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