Pfadfinder Rohrbach-Berg
"Wir verkaufen nicht ständig Kekse"

Gruppenfoto von der Reise nach Albanien 2019. | Foto: Foto: Mayer/Pfadfinder
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ROHRBACH-BERG (srh). "Alle, die die Gruppe Rohrbach-Berg nicht kennen, stellen sich unter 'Pfadfindern' wahrscheinlich etwas anderes vor. In Filmen, Büchern und Erzählungen wandern sie tagelang mit einem Rucksack und einem Messer am Gürtel durch den Wald und versuchen so einen Pfad zu finden", sagt Jacob Mayer, einer der Leiter der Pfadfinder-Gruppe in Rohrbach-Berg. Die Rohrbacher sind überzeugt, dass sie auf eine ganz andere Art und Weise ihren Pfad finden. "Woche für Woche versuchen wir die Welt ein Stück besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben", erklärt Mayer. Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, um zu mündigen und kritischen Persönlichkeiten heranzuwachsen. Vor allem das "learning by doing" und das gewaltfreie Lösen von Konflikten stehe hierbei im Vordergrund. "Zurzeit gibt es außer uns keine aktiven Gruppen im Bezirk", so Mayer. Dies war jedoch nicht immer so: Bis vor kurzem gab es in St. Martin ebenfalls Pfadfinder. Früher waren auch lange Zeit Gruppen in Haslach und Ulrichsberg unterwegs. "Diese Gruppen mit der Zeit kleiner geworden, bis sie sich irgendwann ganz aufgelöst haben."

Alle sind willkommen

Kinder im Alter von acht bis 18 Jahren können den Pfadfindern jederzeit beitreten. Diese werden dann der Gruppe mit der jeweiligen Altersstufe zugeteilt. "Wir freuen uns über regen Zuwachs", betont Mayer. Der 26-Jährige ist schon seit zehn Jahren Leiter bei den Pfadfindern. Mit 16 Jahren betreute er mit vier weiteren Personen seine erste Pfadfindergruppe, die aus Mädchen im Alter von neun Jahren bestand. Damit eine gewisse Distanz und ein Respektverhältnis zu den Kindern aufgebaut werden können, müssen Leiter mindestens sieben Jahre älter sein als die Kinder der jeweiligen Gruppe. Außerdem wird versucht, die Leiter nach unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenzuwürfeln, um verschiedene Leiterteams entstehen zu lassen, die für eine Vielzahl von Ideen offen sind. Quereinsteiger seien genauso willkommen wie ehemalige Pfadfinderkinder. "In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, dass  Kinder, die das letzte Jahr mit der Gruppe verbracht haben, danach in den 'Leiterstand' gewechselt sind", erklärt der 26-Jährige.

Der Spaß kommt nicht zu kurz

"Die Rohrbacher Pfadis verkörpern eine richtige Gemeinschaft. In unserem Verein wird das Zusammengehörigkeitsgefühl wirklich gelebt. Jeder kennt jeden und jeder hilft jedem", sagt Mayer. Die Vielzahl an großen Events, die jedes Jahr organisiert werden, seien nur möglich, weil alle mit anpacken. Der Berger Kirtag, das Petersfeuer, der Kinderwarenbasar und auch der Weihnachtsmarkt wird beispielweise von den Pfadis veranstaltet. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz: "Aus Sicht der Kinder wird viel gespielt, man lernt viel Neues und setzt sich mit der Umwelt und der Natur auseinander. Die jährlichen Winter- und Sommerlager sind außerdem eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und schaffen Platz zum Abschalten vom Alltag", ist der Leiter überzeugt. Das letzte Jahr als Pfadfinderkind verbringt man im Alter von 18 Jahren.  In diesem Jahr steht als krönender Abschluss das Auslandslager an. "Hierbei entscheiden die Kinder wohin es geht, die Leiter unterstützen sie nur bei der Umsetzung des Projekts", erläutert Mayer. Aktuell umfasst die Gruppe rund 200 Mitglieder, davon 54 Jugendleiter. Neue Mitglieder sind immer willkommen. Mehr Informationen gibt es unter info.pfadis.at

Die richtige Entscheidung

Rea Geretschläger ist 20 Jahre alt und Leiterin der Kinder der vierten Klasse Volksschule. Als angehende Volksschullehrerin sammelt sie hier bereits sehr viel Erfahrung im Umgang mit Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren. "Ich bin seit der dritten Klasse Volksschule, mit einer kurzen Pause in meiner Zeit im Gymnasium, bei den Rohrbacher Pfadis dabei. Am meisten Spaß machen mir die Heimstunden mit meinen Mädchen, die mir nach der kurzen Zeit schon wahnsinnig ans Herz gewachsen sind." Im Winterlager bekam sie von einem Kind einen Brief, in dem stand, wie dankbar und glücklich es ist, dass Rea ihre Leiterin geworden ist. "Da habe ich gemerkt, dass dies das Richtige für mich ist", sagt Geretschläger.

Gruppenfoto von der Reise nach Albanien 2019. | Foto: Foto: Mayer/Pfadfinder
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