Tradition trifft Action
Beim Granitmarathon in Kleinzell ging es wieder heiß her
Wie das Amen im Gebet gehört auch der Granitmarathon in Kleinzell zum Pfingstwochenende.
KLEINZELL. Der Nachwuchs im Alter zwischen sieben und 17 Jahren eröffnete heuer das schweißtreibende Rennwochenende mit der ASVÖ Junior Granit Challenge am Samstag. Wobei die Fahrzeit bei den U7-Bambinis bei fünf Minuten lag, bei U9 dann bei zehn Minuten und auch die Höhendistanz eher bescheiden war. Es gab erstmals einen Techniksprint, in dem die „jungen Wilden“ knifflige Hindernisse so flott wie möglich bewältigen mussten. Spannung pur war also garantiert, als die Youngstars ihre Runden beim Cross Country Rennen auf Wald-, Wiesen- und Schotterwege drehten.
Steinhart zu Sache - Knackiges Auf und Ab
Für Profis und Hobbysportler ging es dann am Sonntag so richtig zur Sache. Die Zutaten für abenteuerliche Rennen waren jedenfalls angerichtet und lockten Top-Biker und viele Zuseher an die Strecke. Fünf Bewerbe standen am Programm. Der „Raiffeisen Xtreme“ als Königsdisziplin machte um neun Uhr den Anfang. Mit einer Distanz von 90 Kilometern, gespickt mit 3.100 Höhenmetern, gehört die Strecke Raiffeisen Xtreme zu den größten Herausforderungen, denen sich Mountainbiker in Österreich stellen können. Hart wie das Mühlviertler Urgestein präsentierte sich auch heurige Ausgabe des Granitmarathons. Die Mühlviertler Hochschaubahn zeigt vom Start bis ins Ziel ihre Zähne, und die Fahrer bekamen zu spüren, was es heißt, auf Mühlviertler Granit gebissen zu haben.
Im letzten Jahr wurde in Kleinzell die Staatsmeisterschaft auf dieser Strecke ausgetragen. Umso erfreuter waren die Organisatoren, dass sich mit Daniel Geismayr, der damalige Staatsmeister, auch heuer im Starterfeld befand. Somit war die Favoritenrolle klar. Und Geismayr wurde auch dieser Rolle gerecht. Mit einer Zeit von 3:54:56 sah er gut zwei Minuten vor seinem ersten Verfolger Alexander Stadler die Zielflagge.
Gerührt – nicht geschüttelt
Bei den Damen sicherte sich die Lokalmatadorin Karoline Neumüller den Sieg. Mit einer Zeit von 05:19:16 setzte sie sich klar vor der Italienerin Bianca Morvillo durch. Nach dem Sieg zeigte sie große Emotionen. Als die Zuschauer die Tränen in ihren Augen bemerkten, wussten sie: Caroline wurde nicht geschüttelt, sie war nur gerührt.
Kürzere Distanzen auch beliebt
Größere Starterfelder gab es bei den weiteren Distanzen: dem „Intersport Pötscher Classic“ über 60 Kilometer und 2.000 Höhenmeter, dem „Lang: Bau Small“ über 49 Kilometer und 1.500 Höhenmeter und dem „Granitland Light“ über 26 Kilometer und 700 Höhenmeter. „Durch diese unterschiedlichen Streckenangebote ist in Kleinzell Jahr für Jahr für jeden Mountainbiker etwas dabei. Uns ist ganz wichtig, dass wir hier keine reine 'Eliteveranstaltung' durchführen. Der Einsteiger soll bei uns genauso auf seine Kosten kommen, wie der ambitionierte Amateur, oder der Profi“ erklärt OK-Team-Chef Jürgen Scalet die Philosophie des Granitmarathons.
Nachwuchsarbeit wichtig
„Darum legen wir auch Jahr für Jahr sehr viel Wert auf die Nachwuchsbewerbe, damit der Mountainbikesport bereits vielen Kindern und Jugendlichen schmackhaft gemacht wird.“ Jahr für Jahr gibt es auch den „Energie AG-Bergsprint“ bei dem die schnellsten Bergzeitfahrer ermittelt werden. Zwei Streckenabschnitte werden gesondert gemessen. Die Schnellsten können sich über ein saftiges Preisgeldzuckerl freuen. Die gleichen Streckenabschnitte sind es auch, die für die E-Bike-Challenge gewertet werden.
Zum zweiten Mal wird auch der boomenden E-Bike-Szene ein Rennangebot gemacht. 26 Kilometer waren zu absolvieren. Die Zeit wird nur auf den beiden langen bergauf-Passagen gemessen. Insgesamt waren heuer 220 Kinder und 600 Erwachsene am Start. Das stellt eine erhebliche Steigerung der Teilnehmerzahlen im Vergleich zum letzten Jahr dar. „Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Nach der Corona-Zwangspause 2020 und 2021 mussten wir letztes Jahr einen Dämpfer in Sachen Teilnehmer hinnehmen. Dass es wieder bergauf geht, ist ein schönes Signal und ein super Lohn für die Arbeit vom OK-Team und etwa 400 ehrenamtlichen Helfern in Kleinzell und den beteiligten Nachbargemeinden Altenfelden, Lembach und Putzleinsdorf“, resümiert Jürgen Scalet.
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