Karriere-Kurve im Skisprung steigt steil

Wenn es dir die Schispitzen nach unten zieht, schlägst du mit dem Gesicht auf. Wenn du Angst hast, brauchst du nicht springen.
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  • hochgeladen von Werner Gattermayer

ADLERHORST OBERKAPPEL (gawe). „Sie nennen uns Adler, vielleicht weil es so ausschaut, als würden wir wie ein Vogel fliegen", sagt Markus Schiffner. "Beim Springen hast du ein unendliches Gefühl der Leichtigkeit. Du wirkst dem freien Fall entgegen. Es kommt dir vor, als würdest du immer höher fliegen, weil die Schanze abfällt.“ Sieben Startplätze gibt es für Österreichs Weitenjäger bei Weltcupspringen. Sechs davon sind bereits fix vergeben. Um den siebenten Platz fliegen momentan 60 Nachwuchshoffnungen um die Wette. Gute Aussichten hat ein Talent aus Oberkappel: Titel wie Österreichischer Meister Jugend und Junioren, Juniorenweltmeister Team 2011, Österreichischer Meister allgemeine Klasse Team 2012 und viele Stockerlplätze zieren die Visitenkarte von Markus Schiffner. Zuletzt aufgezeigt hat er beim Sommer Grand Prix in Hinzenbach, wo er unter den weltbesten Königen der Lüfte auf dem Radarschirm aufgetaucht ist: Platz zwölf bei der Qualifikation in diesem Weltklassefeld war ein Karrierehighlight.
In der zweiten Dezemberwoche gab es ebenfalls einen guten Flugbericht: „Ich war in Almaty (Kazachstan) beim Auftakt des Continentalcups am Start. Trotz der sehr anstrengenden Reisestrapazen von 43 Stunden, konnte ich beim offiziellen Training gleich mit guten Sprüngen aufzeigen und dabei unter den Top 10 landen. “
„Höhenunterschied von ganz oben im Anlauf nach ganz unten ist zirka 100 Meter. Du stößt dich ab, am Schanzentisch hebst du mit 90 km/h ab. Im Flug wirst du noch schneller, zirka 140 km/h. Greifst du beim Aufsprung auf den Boden, gibt’s Verbrennungen an den Händen“, schildert der Überflieger die Luftfahrt. 147 Meter war seine größte Weite in Pragelato, die er beim Schifliegen in Oberstorf diese Saison toppen möchte.

Talent kündigt sich an

„Im Alter von vier Jahren bin ich bereits mit Schiern gesprungen, allerdings war die Weite von zwei Metern noch nicht hitverdächtig“, erzählt er von seinen ersten Versuchen im heimischen Luftraum, bei denen es im Alter von acht Jahren mit Alpinschiern bereits für zehn Meter gereicht hat. „Nach dem Beginn der Grünphase hast du zehn Sekunden Zeit, zu starten. Aus der Hocke im Anlauf gehst du beim Absprung in die Streckung. Der Oberkörper bleibt in seiner Lage." Beim Flug soll sich möglichst viel Luft unter dem Springer stauen. "Der Luftpolster trägt dich zum Sieg, oder auch nicht. Die Hände stabilisieren den Flug“, erzählt er, wie man 59 Kilogramm Körpergewicht und das 252 Zentimeter lange Arbeitsgerät durch die Luft steuert. „Es gibt Punkte für die Sprungweite, fünf Haltungsrichter bewerten zusätzlich die Luftfahrt und den Aufsprung“. Als besondere Stärke siegt der 20-Jährige seine Oberschenkelkraft: „Ich kann aus dem Stand über eine 160 Zentimeter hohe Hürde springen, das schaffen in Österreich vielleicht fünf Springer und im Weltcupzirkus zehn.“
Drei Stürze in einer Saison sind normal, sie müssen ja nicht immer so ausgehen: „In Rastbüchl hat es mir die Schispitzen am Schanzentisch nach unten gezogen. Ich bin voll mit dem Gesicht aufgeschlagen“, erinnert er sich an den Sturz, bei dem er mit Abschürfungen im Gesicht glimpflich davongekommen ist. Seitdem hat er ein etwas ungutes Gefühl, wenn es windig ist.

59. bei Tournee in Innsbruck
Bei der Vierschanzentournee wurde er in Innsbruck 59. (neuntbester Österreicher) und in Bischofshofen 56. „Bei der Materialkontrolle haben sie festgestellt, dass meine alten Sprungschuhe um drei Millimeter zu lang waren. Ich musste also mit neuen Schuhen springen. Mit denen bin ich nicht zurechtgekommen und habe mich total schwer getan“, sagt Schiffner.
Zweimal vier Stunden Training am Tag stehen am Stundenplan. Kein Wunder, dass für den HAK-Schüler manchmal wenig Zeit fürs Lernen bleibt: „Von November bis März war ich vorige Saison nur viermal in der Schule“ möchte er trotzdem im Fernunterricht 2013 die Matura schaffen.

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