„Schmerz ist geil“
Dominik Kern ist Vizestaatsmeister im Langlaufsprint.
ULRICHSBERG (gawe) – „Seitdem ich ein kleiner Hosenscheißer war, unterstützt mich einer bei meinem sportlichen Werdegang: Peter Sachsenhofer von Sport Haderer hat mir immer geholfen“, streut „Kernei“ seinem Mentor Rosen. Dabei war das erste Training wenig appetitanregend: „Wir sind mit der Stirnlampe von Ulrichsberg bis nach Schöneben gelaufen. Ich dachte mir: ich sterbe da bergauf. Vier Wochen habe ich mich bei Peter nicht mehr gerührt, weil ich so fertig war“, sagt der angehende Maschinenbautechniker über sein ersten Erlebnis auf den schmalen Latten. „Professionell trainiere ich im Nordischen Zentrum Eisenerz seit vier Jahren. Ich lebe nur für das Langlaufen. Fortgehen ist nicht drin“, erzählt er. 700 Stunden Training im Jahr bestimmen sein Leben.
„Ich hole alles aus mir heraus“
Schinden bis zum Umfallen ist inzwischen tägliches Brot: „Es ist ein unheimlich geiles Feeling, wenn du Vollgas laufen kannst. Im Ziel denke ich mir dann oft, ich überlebe das nicht.“ Bester Österreicher bei der Jugendolympiade 2010, Österreichischer Meister Jugend zehn Kilometer klassisch und ein zweiter Platz bei der U18 EM stehen als Lohn inzwischen auf der Visitenkarte. Nicht ganz fit war der Schiunion Böhmerwald-Läufer bei Junioren WM in Liberec heuer. Ein Fanclub, aus seinem Heimatort angereist, trieb ihn dann zu einem Platz im Mittelfeld.
Besser gelaufen ist es dann im Februar bei der Junioren Staatsmeisterschaft in Villach: Vizestaatsmeister im Sprint darf der Ausnahmekönner sich seitdem nennen. 1,2 Kilometer Schnee zieht er dabei in drei Minuten und 30 Sekunden unter den 192 Zentimeter langen Fischer Langlauflatten durch.
Weitere gute Platzierungen erreichte er im Kontinentalcup. „Nach einem achten und einem neunten Platz möchte ich weiter unter den Top ten landen“, schildert der 20-Jährige sein Ziel: „Dann könnte ich vom ÖSV C-Kader in den B-Kader aufsteigen.“ Einmal endete ein Rennen fatal. Beim Massenstart in St. Ulrich/Tirol: „Beim Drängeln am Start hat es mich nach einem Sturz überschlagen, ich bin trotzdem weitergelaufen“, schildert Dominik die Härten seines Sportes: „Beim Nachtsprint in Kleinzell war ich zusammen mit einem Kollegen in Führung. Wir sind dann kurz vor dem Ziel zusammengeprallt, haben uns verhakt und konnten zuerst nicht mehr aufstehen. Trotzdem bin ich noch Zweiter geworden.“
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