Schrecksekunde für den Straßenmeister

Nach seinem großartigen Erfolg überlegt Harald Jungwirth, beim zweiten Lauf zum Bergeuropacup in Bergamo (It) im September anzutreten und um den Titel mitzumischen | Foto: gawe
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  • Nach seinem großartigen Erfolg überlegt Harald Jungwirth, beim zweiten Lauf zum Bergeuropacup in Bergamo (It) im September anzutreten und um den Titel mitzumischen
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Erstmals musste der Tonmeister am Sonntag eine ausländische Hymne bei der Siegerehrung herauskramen. 32 Jahre lang war der Sieg beim Bergrennen in Landshaag fest in österreichischer Hand. 22 deutsche und 25 italienischen Ledernacken mischten heuer um den Sieg mit. Schließlich durfte sich der Deutsche Christian Zimmermann am Sonntag den goldenen Lorbeerkranz umhängen.
Lt. Insidern aus Fahrerkreisen ist er allerdings mit seiner BMW regelwidrig zweimal gestartet; deshalb wurde er auch in der Supersport Klasse aus der Wertung genommen.
Begonnen hat das Vollgaswochenende erwartungsgemäß: Streckenrekordhalter Helmut Schleindlhuber zeichnete wieder eine Fabelzeit in den Mühlviertler Asphalt, nur knapp eine Sekunde über seiner Spitzenmarke vom Vorjahr. „Wenn morgen alles passt, ist noch mehr möglich“ gab er sich am Samstag zuversichtlich. Trainingsergebnis: 1. Schleindlhuber, 2. Schleindlhuber 3. Stefano Bonetti (It.) lt Insidern ein Geheimtipp.
Wie kann man gleichzeitig Erster und Zweiter sein? Als Doppelstarter mit zwei verschiedenen Motorrädern schneller als alle anderen 234 Piloten zu sein, so einfach ist das. Beim Rennen war er dann gleichzeitig Dritter und Vierter.
Einsetzender Regen am Sonntag verhinderte einen neue Bestzeit. „Ich müsste am Ausgang der Kurve voll aufmachen können. Die Traktionskontrolle funktioniert bei dieser kalten Fahrbahn allerdings nicht immer“ schildert „Schleindi“ seine Probleme, die Kraft auf die Straße bringen zu können. Sein Arbeitsgerät hört auf den Namen „BMW S 1000 RR“, 200 Pferdestärken zerren an der Kette und sorgen für heftigen Vortrieb. „Eingefahren“ hat er das neue Renngerät am Pannoniaring heuer bei Null Grad Außentemperatur.
Im Rennen selbst hatte der Polier der Straßenmeisterei Amstetten gewaltiges Glück: „Am Start habe ich den Stiefel in der Ölsuppe verschmiert. Ich bin auf einer Bodenwelle vom rechten Fußraster abgerutscht, habe mit dem Knie dann den Asphalt gestreift“ schildert der 47jährige die Situation, wie er mit Tempo 230 nur knapp einen Sturz vermeiden konnte. Rang drei stand für einen der schnellsten Piloten unter der österreichischen Sonne dann auf der Anzeigetafel. Im Vorjahr schaffte er es, nur auf dem Hinterrad mit 230 km/h den Wald hinaus zu fahren – ein Wheelie der besonderen Art.
Sein letztes Rennen bestritten hat Weltmeister Klaus Klaffenböck mit Stefan Trautner (Julbach) im Boot seines Beiwagensgespannes. Er zeigte seinen Gegnern, wer hier der Hausherr ist: ein Pflichtsieg war der Abschluss seiner Karriere. „Stefan ist hier zu Hause und kennt die Strecke ganz genau, das bringt Sekunden“ streut er seinem Beifahrer Rosen. „Auf dieser Strecke bremse ich nur ein einziges Mal“ erzählt er vom wilden Ritt.
Erfolgreiche Titeljagd auch für den Rohrbacher Unternehmer Harald Jungwirth. Nachdem er schon im Training mit Spitzenplätzen aufgezeigt hat, reichte es in der stark besetzten Klasse Superstock 600 zum überlegenen Sieg mit über sieben (!) Sekunden Vorsprung auf den zweiten. So zum Drüberstreuen hat er mit seiner Honda noch den dritten Rang in der Supersportklasse nach Hause gefahren.
Schließlich donnerte der Gramastettner Bauingenieur Toni Rechberger mit seiner Suzuki in der Klasse Supersport auf den dritten Rang.
Für 7000 Zuschauer war es ein Wochenende mit Motorsport zum Angreifen, Zuhören und Riechen.

Rennergebnis Gesamt
Rg. Nr. Fahrer. Fahrzeug 1. Lauf 2. Lauf Summe
1 166 ZIMMERMANN Christian, BMW 01:19.553 01:20.522 02:40.075 D
2 177 HILTBRUNNER Peter, BMW 01:20.401 01:20.655 02:41.056 CH
3 193 SCHLEINDLHUBER Helmut, BMW 01:20.142 01:21.400 02:41.542 A
4 226 SCHLEINDLHUBER Helmut, BMW 01:20.438 01:21.478 02:41.916 A
5 191 RECHBERGER Toni, Suzuki 01:21.294 01:23.654 02:44.948 A
6 199 WIESINGER-MAYR Christian, BMW 01:21.628 01:24.393 02:46.021 A
7 124 JUNGWIRTH Harald, Yamaha 01:21.979 01:25.578 02:47.557 A

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