Skicrosser aus Berg löste Ticket für die WM in Italien

Lukas Peherstorfer (r.) am Start beim Skicross: „Zusammenhageln ist normal, wenn du schief aufkommst, fliegst du aber.“
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Der Nahkampf auf der Skipiste ist das Steckenpferd von Lukas Peherstorfer, damit gehört der HAK-Schüler zu den „Wild’n auf zwei Brettern“, der nicht nur bei der WM hart im Nehmen sein wird.
BERG. „Vier Starter katapultieren sich gleichzeitig aus der Startbox. Ellbogentechnik ist gefragt. Beißen, Ziehen des Gegners oder Stoßen sind verboten, seitliche Berührungen aber erlaubt. Du spürst hinter dir, wie einer auf deinen Schiern kratzt“, beschreibt der 19-Jährige seine Sportart. Skicross garantiert heiße Duelle, die Verletzungsgefahr fährt aber immer mit. Peherstorfer erklärt seinen Nahkampf auf Skiern: „Ich will natürlich gleich in Führung gehen. Einer ist neben dir, möchte vorbei. Du machst zu und sperrst. Dein Gegner vor dir fährt Kampflinie, also nicht die schnellste Spur. Er versucht, dich zu blockieren. Extrem sauber fahren bringt dir Geschwindigkeitsüberschuss und du kannst dich eventuell an die Spitze setzen. Auf einer Piste mit der Breite einer „Ratrac Spur“ ist das aber nicht ganz einfach“, sagt er.

Respekt durch Erfolge erarbeiten
„Einen gewissen Respekt kannst du dir durch Erfolge erarbeiten. Wenn du kurz vor dem Sprung einen Stoß bekommst, springst du in eine andere Richtung, wenn du schief aufkommst, fliegst du“, erzählt er davon, wie es ist, wenn vier Fahrer gleichzeitig zur ersten Schanze kommen. Verhakeln ist dabei leicht möglich. Streckenstudium, zusammen mit dem Trainer vor dem Rennen, zeigt auf, wo er auf die Überholspur gehen kann. Wie kann der Läufer aus den Kamelbuckeln den höchsten Speed mitnehmen? Kann man die Wellen überspringen oder ist es besser, am Boden zu bleiben? Diese Fragen werden bei der Besichtigung geklärt. Steilkurven würzen das Spektakel zusätzlich. „Das Adrenalin in deinem Körper rauscht wie ein Wasserfall“, erzählt Peherstorfer. „Bei einem Sprung siehst du alles wie in Zeitlupe. Ein zweiter Hormonschub kommt dann im Ziel“, schildert er „das geile Gefühl“ während des Rennens.

Beim ersten Antreten gleich Dritter
„Im Winter 2009 war ich zur Landesskilehrerausbildung in Gosau. Zufällig hat dort die Landesmeisterschaft im Skicross stattgefunden. Weltcupstarter waren am Start, aber ich bin einfach mitgefahren und gleich Dritter geworden“, schildert der HAK-Schüler seinen Einstieg in die neue Sportart, die ihm sofort „Vollgas getaugt hat“. Seine vorangegangene Ausfallserie in alpinen Rennen konnte er damit zu den Akten legen.
Bester rot-weiß-roter Junior beim Europacup in Val Thorens (Frankreich), ein sechster Platz beim FIS Rennen in Schliersee und ein zweiter Platz in Wildschönau sind die Ausbeute der letzten Wochen: Der zweite Platz reichte für die Qualifikation zur WM. „Im Finale hatte ich einen Raketenstart und ging vor Adam Kappacher als Führender in die erste Kurve und über den Sprung. Ich ließ nichts anbrennen und machte jede Kurve zu, damit mich niemand überholen konnte. Doch in der Zielkurve erwischte ich einen Schlag und verlor Speed für die lange flache Zielgerade. Ich sehnte das Ziel schon richtig herbei, denn Adam konnte sich in meinen Windschatten ansaugen und war auf der Ziellinie gleich auf mit mir. Niemand wusste genau, wer vorne war“, sagt Peherstorfer. Das Zielfoto ergab, dass die Hand des Gegners hauchdünn vor seiner war. Anfangs war Peherstorfer enttäuscht über den zweiten Platz.
„Als ich aber erfuhr, dass ich zur Junioren WM mitfahren darf, überwog die Freude. Vielleicht ist ja in Valmalenco am 20. März das Glück auf meiner Seite“, hofft der „wilde Hund“ auf zwei Skiern. Er ist einer von zwei Vertretern aus Österreich in Italien.
Das Skicross-Talent von Lukas Peherstorfer erkannte Trainer Horst Filz von der Schiunion Böhmerwald Haderer.
„Du brauchst Zielstrebigkeit, musst ein Kämpfertyp sein, brauchst eine extrem schnelle Reaktion, Renninstinkt, taktische Klugheit und einen gewaltigen Kampfgeist“, so der Schüler des Maturalehrganges der HAK Schladming. Von Ende November bis Jänner gibt es dort keinen Unterricht – klingt für alle Schüler verlockend, allerdings stehen täglich vier Stunden Training auf dem Stundenplan.

Lukas Peherstorfer (r.) am Start beim Skicross: „Zusammenhageln ist normal, wenn du schief aufkommst, fliegst du aber.“
Start der Austria Skicross Tour in Wildschönau. „Ich bin im roten Trikot weil ich die bessere Qualifikationszeit hatte und somit auch die Startbox aussuchen durfte“, sagt Peherstorfer. | Foto: privat
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