Staatsmeister im Eigenbau-Auto
Albin Scheuchenpflug gewinnt Autocross-Staatsmeisterschaft in Herzogsdorf und auch die Staatsmeisterschaft 2015.
ST. PETER (gawe). Staatsmeister 2001, 2007, 2009 und 2011. Zusätzlich noch drei Vizestaatsmeistertitel in der Klasse Buggy bis 4000 ccm schmücken die Visitenkarte des schnellen Lancia Piloten. Am vorigen Wochenende hat er beim „Heimrennen“ in Herzogsdorf einen weiteren Eintrag hinzugefügt. Obwohl noch ein Lauf ausständig ist, liegt der Bleifußpilot bereits uneinholbar in Führung. „Vor heimischem Publikum zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Glückshormone rauschen wie ein Wasserfall durch den Körper“, beschreibt der gelernte KFZ-Techniker das Gefühl nach dem Sieg. Hatte er im Jahr 2014 Gattin Melanie versprochen, eine „Babypause“ einzulegen, war heuer wieder voll „angasen“ angesagt.
Spaß am fairen Sport
„Als Kind war ich oft bei meinem Onkel. Da er Mechaniker war, bin ich oft auf seinen Autos herum geklettert. Ich war immer schon „autonarrisch“. Autocross ist als Sport noch leistbar“, sagt er. „Ich fahre Rennen, um zu gewinnen, ich bin aber auch nicht enttäuscht, wenn es nicht funktioniert. Wichtig ist der Spaß am fairen Sport.“ Steigt bei „Scheuchi“ bei unfairen Attacken der Gedanke an Rache auf, beruhigt er sich schnell wieder, wenn der Adrenalinspiegel sinkt.
Hart und wenig herzlich geht es manchmal am Start eines Rennens zu: „Wenn du nicht aufpasst, fahren sie beim Start halb über dich drüber. Überholen ist im Gelände sehr schwierig und gelingt dir am ehesten beim Anbremsen oder aus einer Kurve heraus.“
Kompromissloses Gasgeben
„Ich bin extrem angespannt und konzentriere mich nur mehr auf mich selbst. Ich aktiviere das Startprogramm und gebe Vollgas. Ich starte mit durchdrehenden Rädern, die lockere Erde am Untergrund soll wegfliegen“, sagt der 36-Jährige über die Momente, wenn die Startampel auf „grün“ springt. "Günstig, wenn du in Führung liegst: Bei fliegendem Dreck auf der Strecke kannst du dir abhelfen. Wenn die Folie über der Brille verschmutzt ist, dreht ein Elektromotor die Folie weiter. Am unangenehmsten ist der Staub. Wenn du mit Vollgas ins Nichts hinein fährst, zuckt der Gasfuß schon ein wenig. Was ist, wenn hinter der Staubwolke einer steht“, schildert der Union St. Peter Pilot seine Gefühle bei schlechter Sicht.
Tiefflug im Grenzbereich
„Beim Staatsmeisterschaftslauf 2004 in Voitsberg bin ich mit 120 km/h auf die Streckenbegrenzung gekommen und aufgestiegen. Gezählte zehn Überschläge waren die Folge. Fazit nach der endgültigen Landung: Gehirnerschütterung, Buggy Totalschaden“ schildert der 36-Jährige seinen schwersten Unfall. „Chefschraufer“ Christian Radler weiß Rat bei Problemen: „Einen Winter lang haben wir dann an dem neuen Auto gebaut. Mein Mechanikerteam hat hart gearbeitet, um das Fahrzeug wieder zum Laufen zu bringen. Jedes Zahnrad des Getriebes wird selbst berechnet und hergestellt“.
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