Vom Jenseits zurück auf das Fußballfeld

„Warum passiert mir das“, fragte sich Thomas Scharinger. Er ist dennoch dankbar für sein neues Leben.
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  • hochgeladen von Werner Gattermayer

SARLEINSBACH (gawe). Freitag, 16. September 2011: Ein ganz normaler Arbeitstag im Büro. 11.30 Uhr: Thomas Scharinger, Fußballer, Stütze der Sarleinsbacher Mannschaft, fällt um – Herzstillstand. „Vater und Mutter haben einen Tuscher gehört. Angeblich wollte ich mich noch am Türstock festhalten. Ich habe nicht mehr geatmet“, schildert der 21-Jährige die dramatischen Sekunden in der Firma seiner Eltern.

Vater und Mutter beginnen sofort mit Herzmassage und Beatmung und retten ihm das Leben. Der Notarzt schafft es nach 45 Minuten, Thomas transportfähig zu machen. „Im LKH Rohrbach haben sie mich in ein künstliches Koma versetzt. Nach einer Aufwachphase von Sonntag bis Dienstag setzte die Erinnerung erst wieder mit Mittwoch ein. Ich war wieder am Leben.“ Bange Stunden und krampfähnliche Zuckungen folgen. Eine medizinische Erklärung für den Herzstillstand gibt es nicht.

Jemals wieder Fußballspielen
„Nach fünf Tagen, am Mittwochabend konnte ich wieder daheim anrufen“, erinnert er sich. Das „Leben“ setzte wieder ein. „Mein Trainer hat immer an mich geglaubt. Er hat mir auf dem Weg zurück sehr geholfen“, war sich Scharinger gar nicht sicher, ob er jemals wieder spielen kann. Einige Wochen im Fitnessstudio haben gezeigt: Sport ist wieder möglich: „Unterstützung von Vater und Mutter und der Zusammenhalt in der Mannschaft waren für mich in der schweren Phase wesentlich.“

Eine gewisse Scheu vor Kopfballduellen und die Angst vor Zusammenstößen sind allerdings geblieben. „Sie haben mir im Krankenhaus einen Defibrillator eingesetzt. Sollte das Herz wieder einmal aussetzen, schaltet er sich automatisch ein. Sieben Jahre hält die Batterie.“ Die Ärztemeinungen zum Fußballspielen waren geteilt. „Ein Ball fliegt dir auf den Oberkörper. Du bekommst einen Ellbogenstoß. Das Gerät könnte beschädigt werden oder sich unabsichtlich einschalten, du bekommst einen Stromstoß“, hieß es. Befürchtungen, die vom Hersteller des Gerätes zerstreut wurden.

Trainer Harald Würzl ist froh, über die Stütze der Mannschaft im Abstiegskampf: „ Er spielt jetzt besser als zuvor. Thomas war sofort wieder voll da. Die Furcht vor Zweikämpfen macht er mit seiner Cleverness wett. Mich freut es extrem, dass er wieder bei uns ist.“

„Früher war es normal, gesund zu sein. Dann erfährst du, wie schnell sich das Leben total ändern kann“, sagt Thomas Scharinger. Sein Fernziel ist der Aufstieg 2013 in die Bezirksliga. „Zuerst müssen wir allerdings den Klassenerhalt schaffen“, sagt der „Linksfuß“, der noch nie mit einer Mannschaft abgestiegen ist.

Höchster Sieg: 21:0 gegen Arnreit, als er in der U9 Mannschaft den Ball gestreichelt hat.

„Warum passiert mir das“, fragte sich Thomas Scharinger. Er ist dennoch dankbar für sein neues Leben.
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Foto: Cityfoto
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