Einkommen stagnieren
Im Vergleich zu 2009 ist das mittlere Lohn- und Gehaltseinkommen lediglich um 0,8 Prozent gestiegen.
BEZIRK ROHRBACH (wies). „Dieser Wert ist schlimm, wenn man ihn mit den Preiserhöhungen im täglichen Leben vergleicht“, sagt der Leiter der Arbeiterkammer Rohrbach, Manfred Riepl. Er kritisiert, dass Rohrbach bei den Einkommen schon seit Jahren an vorletzter Stelle klebe. Die Hälfte der 9200 im Bezirk arbeitenden Beschäftigten verdiente 2010 weniger als 1850 Euro brutto pro Monat. (OÖ-Wert: 1339 Euro). Jeder Vierte dieser Beschäftigten verdiente weniger als 984 Euro. „Bei 190 Personen lag das Bruttoeinkommen über 4110 Euro. Die Ursache dafür ist strukturell bedingt. Das unterdurchschnittliche Einkommensniveau hängt mit der relativ kleinen Betriebsstruktur im Bezirk zusammen“, erklärt der AK-Leiter. Riepl und AK-Präsident Johann Kalliauer sehen in den niedrigen Löhnen den Hauptgrund dafür, dass viele auspendeln. „Durch berufliches Pendeln zu den Arbeitsorten außerhalb des Bezirks können sich die in Rohrbach wohnenden Beschäftigten ihr Einkommen um 20 Prozent verbessern“, sagt Kalliauer. Auffallend sei die Kluft zwischen den Einkommen der Frauen und jenen der Männer.
Arbeit zu den Menschen bringen
Vollzeitbeschäftigte Männer aus Rohrbach verdienten 2010 durchschnittlich 2838 Euro, Frauen kamen auf 1996 Euro. „Frauen verdienen damit 29,6 Prozent weniger als Männer“, kritisiert Riepl. „Ziel muss es in Zukunft sein, die Arbeit zu den Menschen zu bringen, nicht, dass die Menschen der Arbeit nachfahren müssen“, fordert Kalliauer vor allem die Verantwortlichen bei der Wirtschaftskammer auf. Der Wirtschaftspark in St. Martin sei ein guter Anfang, dennoch bedürfe es noch mehr Bereitschaft der regionalen Betriebe, Löhne und Gehälter über Kollektivvertrag zu bezahlen, fordert der Präsident.
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