Fluchthintergrund
"Es wird mehr Vielfalt in Unternehmen geben"
HASLACH. Die Mitarbeiterinnen vom Caritas-Projekt "div-in-co" luden Unternehmer und Frauen mit Fluchterfahrung zu einem Netzwerk-Frühstück in Haslach ein. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich über das Thema Vielfalt in der Belegschaft von Unternehmen auszutauschen. Unter dem Titel „Diversität als Chance in Unternehmen“ befassten sich rund 40 Teilnehmer mit den Potenzialen und Herausforderungen bei der Beschäftigung von Frauen mit Fluchterfahrung. „Mit unserem Referenten Manuel Erkan Bräuhofer konnten wir einen Vortragenden gewinnen, der sowohl mit persönlichen Erlebnissen als auch mit fachlicher Kompetenz im Ethnomarketing begeisterte“, so Projektleiterin Michaela Lehofer. Monika Troller, Leiterin vom Spar in Helfenberg und Johanna Schörgenhuber von der Hausarztmedizin "Plus" in Haslach gaben spannende Einblicke in die Arbeitswelt in einem multiethnischen Team. Beide Unternehmerinnen wurden vom "div-in-co" Team der Caritas begleitet. Masoomeh Fazeli erzählte, wie sie ihre Lehrstelle als Einzelhandelskauffrau im Spar Markt Troller fand und dass sie bereits das erste Lehrjahr positiv abgeschlossen hat. „In Zukunft wird es mehr Vielfalt in Unternehmen geben. Dabei ist gegenseitiges Lernen und Offenheit wichtig. Für mich war es eine große Hilfe, dass im Hintergrund div-in-co für mich da war. Unterstützungsangebote in dieser Form sollte es mehr geben“, sagt Troller.
Lehre für Asylwerbende
Die anwesenden Unternehmer und Experten waren sich einig, dass das Thema Diversität für Klein- und Mittelbetriebe weiter an Brisanz gewinnen wird, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel der Region entgegenzuwirken. Von den politischen Entscheidungsträgern und ihren Interessensvertretungen wünschen sich die Unternehmen unter anderem die Wiederöffnung der Lehre für Asylwerbende, die Unterstützung bei alltagsrelevanten Problemstellungen sowie einen verstärkten Abbau der Bürokratie bei der Einstellung für Personen mit Migrations- und Fluchthintergrund. Das Caritas-Projekt "div-in-co" beriet zwei Jahre lang Unternehmen bei der Beschäftigung von Frauen mit Fluchterfahrung. Das Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Investitionspriorität „Gleichstellung von Frauen und Männern“ und des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz finanziert.
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