Mischmaschinen eine ganze Nummer größer
ST. MARTIN. Selbst jene, denen die Firma Ammann nichts sagt, kommen indirekt fast täglich mit ihr in Berührung. Das 1869 gegründete Familienunternehmen produziert und verkauft unter anderem Asphaltmischanlagen. Der Großteil der Straßenbeläge kommt aus einer Asphaltanlage des weltweit größten Herstellers. Hauptsitz der Ammann-Gruppe ist in der Schweiz. Seit 1993 gibt es jedoch eine Niederlassung in Österreich, die über mehrere Stationen nach St. Martin kam. Zuletzt übersiedelte Ammann in ein Gebäude an der B127 nahe Gerling. "Und da bleiben wir jetzt auch", sagt Niederlassungsleiter Herbert Pirklbauer. Durch die verkehrsgünstige Lage und die Möglichkeiten, sich zu vergrößern, sei der Standort ideal.
Das Angebot von Asphalt- und Betonmischanlagen, Verdichtungsmaschinen und Straßenfertigern wurde um Bohrtechnik erweitert. In St. Martin wird nicht produziert. 19 Mitarbeiter vor Ort sind zuständig für die Planung und den Verkauf der Anlagen sowie für den Kundendienst. Das Vertriebsgebiet umfasst Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei. Ammann betreut außerdem österreichische Firmen europaweit. Ein halbes Jahr dauert es vom Vertragsabschluss bis eine Asphaltmischanlage in Betrieb gehen kann. Rund 600 Tonnen Stahl werden für eine dieser 35 Meter hohen Anlagen verarbeitet.
"Das Hauptgeschäft ist aber 'Retrofit', die Erneuerung von Anlagenteilen", sagt Pirklbauer. Dabei werden die Anlagen, die neu ab 2,5 Millionen Euro kosten, technisch auf den letzten Stand gebracht. Der Niederlassungsleiter – mit 20 Jahren übrigens der längstdienende – arbeitet auch an der Produktentwicklung mit. "Recycling ist momentan eines der Hauptthemen", weiß der gelernte Schlosser, dessen Wissen und Erfahrung bei vielen Vorträgen und Seminaren im In- und Ausland gefragt ist.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ammann kommen großteils aus dem Bezirk, aus dem Mühlviertel und aus Linz. Wechsel gibt es kaum. Es kommen laufend neue dazu. Zu Pirklbauers Philosophie gehört es, die Mitarbeiter relativ frei arbeiten zu lassen. Besprechungen finden ganz nebenbei bei regelmäßigen Kaffeepausen statt. "Leute nur unter Druck zu setzen, das funktioniert nicht", ist er überzeugt. "Jeder arbeitet so, als wäre er selbst der Unternehmer." Und statt in ein teures Firmengebäude, investiere er lieber in seine Mitarbeiter und in deren Gehalt. Dem Argument einer geringeren Bezahlung für eine Arbeitsplatz ohne langes Pendeln kann er nichts abgewinnen. "Man muss in Leute investieren", ist Herbert Pirklbauer überzeugt. "Und wir sehen es an unseren Zahlen und unserer Entwicklung, dass das nicht so falsch ist."
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