Schule trifft Wirtschaft: Keba-Gründer zu Gast

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ROHRBACH. Karl Kletzmaier musste in den 1950er-Jahren bei Schneefall mit dem Fahrrad zur Schule fahren – von Vorderstoder nach Windischgarsten. „Da habe ich mir die Kondition geholt, die bis heute geblieben ist“, sagte der in St. Pankraz geborene Unternehmer bei der Veranstaltung „Schule trifft Wirtschaft“ an der BBS Rohrbach, organisiert von den Professoren Johanna Moser und Egbert Schlögl. BBS-Direktor Roland Berlinger freute sich über einen Gast mit hohem Bekanntheitsgrad im oberösterreichischen Geschäftsleben.
Kletzmaier ist Gründer, Mehrheitseigentümer und langjähriger Vorstandschef des Linzer Automatisierungs-Konzerns Keba, der sowohl die Industrie als auch Dienstleister mit Steuerungen beliefert. Seit 2006 sitzt Kletzmaier dem Aufsichtsrat vor. 800 Keba-Mitarbeiter erwirtschafteten zuletzt 150 Millionen Euro Umsatz.

In der Voest bsolvierte Kletzmaier die Lehre zum Maschinenschlosser. Er holte die HTL nach und kam als einer der ersten „Programmierer“ Österreichs zum Linzer Stahlkocher zurück. Ende der 1960er-Jahre gründeten Kletzmaier und sein Partner Gunther Krippner die Firma „Krippner und Kletzmaier Elektronikbau“. Dieser Name hätte aber international Probleme gemacht. Lange wurde ein neuer geeigneter Name gesucht und schließlich gefunden: Keba.

„Wir hatten bei der Firmengründung kein Geld und nichts zu verlieren“, erinnert sich Kletzmaier. Andere Firmen scheiterten. Keba entwickelte den ersten Terminal, der über Ferneingabe mit einem Rechner kommunizierte. Dann kamen Aufträge von der österreichischen Post, der deutschen Bundeswehr und Siemens. Sehr früh forcierten sie die Internationalisierung des Unternehmens. Ein paar Tage nach der Veranstaltung an den BBS Rohrbach setzte Kletzmaier diese Strategie fort: Zum 45. Mal reiste er nach China, um Geschäftskontakte zu pflegen.

Fleiß, Glück, Fremdsprachen

„Das Geld, das wir für den ersten Auftrag bekommen haben, setzten wir wieder ein“, sagte Kletzmaier. Private Interessen seien zurückgestellt, Geld in die Firma investiert worden. Fleiß, Ehrgeiz und Glück: Das alles brauche man, um Karriere zu machen. „Es braucht Fremdsprachen und Einsatzbereitschaft. Ein Netzwerk ist entscheidend und auch nichts Negatives“, antwortete der 70-Jährige. Kletzmaier appellierte an die Jugend – besonders an die Schülerinnen, eine technische Ausbildung zu machen: „Technik wird immer komplexer. Ein Techniker wird immer einen Job haben.“ Grundsätzlich solle man aber das tun, was einen interessiere. „Dann ist es keine Belastung.“

Von den rund 400 Zuhörern im Centro Rohrbach stellte eine Schülerin die Frage nach seinem persönlichen Tagesablauf. Kletzmaier geht regelmäßig schwimmen, besitzt den Flugschein und ist noch jeden Tag in seiner Firma zu finden. Interessante Schülerfragen drehten sich um die Namenfindung der Firma (der Name Keba soll in vielen Sprachen „funktionieren“), die Steigerung des Bekanntheitsgrades und die Kundenzufriedenheit („Kunden nie im Regen stehen lassen“).

Für die musikalische Gestaltung des Vormittags sorgte Erwin Rechberger aus Haslach, der mit vier verschiedenen mechanischen Musikinstrumenten einen akustischen Ohrenschmaus bereitete. Zu hören waren unter anderem eine hundertjährige Drehorgel und ein original Edison Phonograph von 1889.

Der Referent erklärte, dass er nebenbei noch immer in Führungspositionen einiger Firmen und Institutionen ist, so: „Ich will nicht daheim sitzen und nichts tun. So bleibe ich fit.“

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