Taxis im Bezirk Rohrbach sind oft nicht erreichbar

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BEZIRK (anh). Wer im Bezirk vom Gasthaus oder der Disco mit dem Taxi nach Hause fahren möchte, der braucht viel Geduld und Geld. Laut der Wirtschaftskammer gibt es zwar rund 30 gemeldete Taxiunternehmen im Bezirk, die meisten davon arbeiten aber nur tagsüber oder haben sich auf Schulfahrten und Krankentransporte spezialisiert. "Am Tag ist es kein Problem, ein Taxi zu bekommen, in der Nacht jedoch fast unmöglich – außer man organisiert sich das schon vorher. Viele Taxler heben dann nicht mehr ab", schildert Bürger Stefan Rührnößl die Lage in Aigen-Schlägl. Man müsse dann Bekannte anrufen oder stoppen. Auch Johannes Doneus vom Gasthof Post in Peilstein sagt: "Die Erreichbarkeit ist ein großes Problem." Für die Gastronomie wären zuverlässige Taxler aber wichtig.

Unbelehrbare Fahrgäste als Hauptgrund

Die Gründe, warum Taxifahrer die Nachtschichten streichen, sind unterschiedlich: "Früher sind wir auch in der Nacht gefahren, aber durch die Schulfahrten wären wir in Konflikt mit dem Arbeits-Ruhe-Gesetz gekommen. Außerdem hatten wir viele Probleme mit agressiven Fahrgästen", berichtet etwa Gottfried Eder vom gleichnamigen Unternehmen in Rohrbach-Berg. Auch Taxifahrer Wolfgang Barth aus Aigen-Schlägl und die Transportfirma der Familie Freller aus Helfenberg hingen das Nachtgeschäft wegen unbelehrbarer Passagiere an den Nagel.

Von Leerfahrten und harter Konkurrenz

Chauffeur Hans Stöbich vom Unternehmen Pernsteiner in Kirchberg ist einer der wenigen, die nach wie vor rund um die Uhr fahren. Aber auch er spricht die härter werdenden Bedingungen an wie die Konkurrenz durch Mietwägen, etwa vor der Disco Empire in St. Martin. Auch die Kooperationen mit Festlveranstaltern wären schwieriger geworden. "Es gab früher Vereinbarungen, dass der Veranstalter etwa die ersten zehn Kilometer bezahlt, das ist aber irgendwie abgekommen", berichtet Rudolf Grill. Sein Haslacher Taxiunternehmen gehört ebenfalls zum kleinen Reigen derer, die immer im Einsatz sind. Wenigstens würden sich die Veranstalter laut Grill nach wie vor bei den Fahrern erkundigen, ob sie auch wirklich in der jeweiligen Nacht fahren.
Einer, der auch noch zu jeder Tages- und Nachtzeit durchs Mühlviertel kurvt, ist Gerhard Resch aus Mollmannsreith. Aber auch er sei "vorsichtiger geworden". "Das Problem ist, dass oft Leute aus anderen Gemeinden anrufen und bis man dann dort ist, sind sie schon mit einem anderen Auto mitgefahren", spricht er die Leerfahrten an. Ruft man von einem entfernten Ort an, entstehen für Kunden sowohl lange Wartezeiten als auch hohe Kosten durch die längere Anfahrt.

Gastronomie wünscht sich mehr Angebot

Da sich der Hauptumsatz laut vielen Taxlern auf das Wochenende konzentriert, machen einige einen Kompromiss: Sie bieten Nachtfahrten nur noch von Freitag bis Sonntag an. Unter der Woche ist es somit noch schwieriger, ein Taxi zu bekommen. Diesen Missstand kritisiert auch Gastronom Tommy Veit aus Rohrbach. Er wünscht sich mehr verfügbare Taxis oder zumindest "eine Art gemeinsamen Plan der Mietwagenverleiher, wann wer zu erwischen ist." Auch Taxifahrerin Sabine Ecker von der Firma Ecker sieht Handlungsbedarf: "Unser Standort in Kleinzell war nicht optimal, wir haben daher nun auch ein Auto in Rohrbach stehen. Aufgrund der großen Nachfrage – auch nachts – wollen wir mehr mit der Gastronomie kooperieren und haben seit Dezember einen Bereitschaftsdienst."

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