Derby gegen Wels gedreht
Bundesliga-Trainer Martin Schlögl feiert zu seinem Einstand einen packenden 8:6.Heimerfolg über Wels. Dabei lief anfangs beinahe alles schief.
BEZIRK. Vor mehr als 200 Zuschauern startet das UJZ Mühlviertel in der Rohrbacher Bezirkssporthalle mit einem 8:6 über OÖ-Rivale Multikraft Wels in die neue Saison. Zwei Punkte für das UJZ, welche zur Mitte des ersten Durchgangs ganz weit entfernt schienen. Aber von Anfang an: UJZ-Aushängeschild Daniel Allerstorfer musste letztlich doch passen. Seine Nackenverletzung stellte sich als schwerwiegender heraus als zunächst angenommen, weshalb für den WM-Siebten in den nächsten Wochen Therapie statt Kämpfen auf dem Plan steht. Kein leichtes Szenario für Martin Schlögl, der somit gleich bei seinem Debüt auf der Bundesliga-Bank auf den besten heimischen Kämpfer sowie dem punktebesten der Vorsaison verzichten musste. Und dann war da auch noch ein ziemlich schwieriger Start: Zwar war die Niederlage von Niki Rechberger gegen 60-kg-Staatsmeister Kimran Borchashvili noch zu erwarten gewesen, jedoch hatten die Heimischen dann doch mit einem Sieg bis 66 kg von Tobias Weixelbaumer gegen Thomas Haminger geliebäugelt. Der Welser konterte seinen Spezl allerdings, als dieser eine Osoto-gari-Kombination versuchte, auf Ippon. Toma Nikiforov war neben Shala der einzige UJZler, der zweimal punkten konnte.
Driton Shalas donnernder Seoinage gegen Michael Winkler hatte zwar was von Weckruf, der jedoch zum Strohfeuer mutierte: Der kroatische EM-Dritte Dominik Druzeta unterlag nämlich bis 81 kg Shamil Borchashvili mit Waza-ari für Bärenwurf. Das war ein Wirkungstreffer für das UJZ, das zu diesem Zeitpunkt taumelte. Allerdings nicht fiel! "Wenn zuerst der Weixi umfällt und dann auch noch der Dominik – das war schon ein kurzer Dämpfer", gestand Schlögl nachher. "Aber Wojci hat uns wieder auf Kurs gebracht." Wojtek Kanik hatte Schlögl nämlich bis 90 kg – also zwei Gewichtsklassen weiter oben als sonst – aufgeboten. Der Jungspund behielt allerdings gegen Oldie Marcus Eder mit zwei Waza-aris die Oberhand und verkürzte somit auf 2:3. Zwar hatte Peter Pfistermüller bis 100 kg gegen den georgischen 90-kg-Meister Lasha Taveluri (sehenswerter Ko-uchi-barai) nichts zu bestellen, dafür wurde Toma Nikiforov seinem Ruf vollauf gerecht. Der Belgier, der im Vorjahr sensationell Zweiter der Open-WM (WM ohne Gewichtsklassen) wurde, ließ dem Georgier Giorgi Kavtaradze, der in Oberwart heuer Zweiter wurde, wenig Chance.
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