„Die Immunabwehr arbeitet wie eine Infanterie“
Das lymphatische System hat wichtige regulative Aufgaben im Körper.
SALZBURG (ap). „Das lymphatische System ist im Wesentlichen ein Immunabwehrsystem, in dem sich die Zellen wie Infanteristen verhalten“, erklärt Alexander Egle, Oberarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin III. Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Melchardt veranschaulichte er im Rahmen des Mini Med das komplexe Thema rund um Immundefekte, Lymphdrüsenkrebs und Hodgkin Lymphom.
Lymphozyten wehren ab
„Das lymphatische System besteht aus Lymphbahnen im ganzen Körper sowie die lymphatischen Organe, zu denen unter anderem die Lymphknoten, die Milz, die lymphatischen Gewebe im Magen-Darm-Trakt und im sowie die Thymusdrüse gehören“, erklärt Oberarzt Egle. Die Zellen des lymphatischen Systems sind die Lymphozyten, eine Gruppe weißer Blutkörperchen. Diese haben eine zentrale Aufgabe in der Immunabwehr, denn sie können ganz gezielt Krankheitserreger erkennen und beseitigen.
Wie Tumore entstehen
Kommt es bei der Zellteilung zu Abschreibfehlern in der DNA, können sich daraus Tumore bilden. „Mutationen pro Stammzelle nehmen im Alter zu, weil jede Teilung das Risiko eines Abschreibfehlers bietet. „Die Mehrzahl der Tumore sind Zufall. Nur wenige sind durch äußere Einflüsse verursacht“, erläutert Oberarzt Melchardt.
„Bei einem Lymphdrüsenkrebs ist man nie selbst schuld. Das ist einfach Pech“, so OA Alexander Egle.
Ein „Kardinalsymptom“ bei Lymphdrüsenkrebs sind vergrößerte Lymphdrüsen – beispielsweise unter den Armen. „Es gibt eine Vielzahl verschiedenster Lymphome und dementsprechend unterschiedlich sind auch die individuellen Behandlungsmöglichkeiten. Demnach lassen sich auch keine Vergleiche mit Krankheitsverläufen anderer Betroffener ziehen“, so Egle abschließend.
Einladung zur nächsten Veranstaltung
Achtung der geplante Vortrag am 18.4. fällt aus.
Der nächste Vortrag findet am 02. Mai 2018 um 19 Uhr zum Thema „Lebensqualität im Alter - Neuestes Wissen zu Alzheimer und anderen Demenzen" im Hotel Heffterhof statt.
Als Referent informiert Prim Univ.-Prof. Dr. Bernhard Iglseder von der Universitätsklinik für Geriatrie (SALK).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.