Regen zur Premiere, Bier um Mitternacht
Begeisterung für "Jedermann" trotz Schnürlregen - die Premierenfeier stieg zu mitternächtlicher Stunde.
SALZBURG. Der „Salzburger Schnürlregen“ als Thema des Festspielabends und ein bisschen als Spielverderber. Obwohl eine gute Stunde vor Beginn der Jedermann-Premiere noch die Sonne über dem Domplatz schien, vertraute die Festspielleitung den Prognosen und sie sollte recht behalten. Pünktlich um 21 Uhr, als sich die Tore zur Premiere im Großen Festspielhaus schlossen, öffnete der Himmel seine Schleusen. Da waren Premierengäste aber längst im Trockenen, zumal Sponsor Swarovski – er ließ das Kleid der Buhlschaft mit mehr als 6.000 Swarovski-Steinen besetzen – mehr als 100 Gäste zum Empfang in die Salzburg Kulisse lud. Festspielpräsidentin Helga Rabl Stadler war da gleich des Wetters wegen um Schadensbegrenzung bemüht: „Jedermann im Großen Haus hat einen eigenen Charakter. Das Publikum ist viel näher am Geschehen dran“. Verständnis bei den Gästen, die ohnehin sehr stark selbst mit der Schauspielerei verbunden sind: Sunny Melles, der deutsche Schauspieler Heino Ferch, seine Kolleginnen Lara Joy Körner, Lisa Martinek und Susanne Wuest. Schauplatzwechsel in den Stieglkeller zu mitternächtlicher Stunde bei nach wie vor strömenden Regen, was „Jedermann-Tod“ Peter Lohmeyer nicht davon abhielt, mit dem Fahrrad zur Premierenfeier zu kommen.
Nächtlicher Umtrunk
Auch Buhlschaft Brigitte Hobmeier nahm die verregnete Premiere gelassen. „Ich wünsche mir und vor allem dem Publikum, dass die noch folgenden Aufführungen jetzt aber alle am Domplatz stattfinden können“. Restlos entspannt kam schließlich auch „Jedermann“ Cornelius Obonya (zusammen mit seiner Mutter Elisabeth Orth und Ehefrau Carolin Pienkos) zum mitternächtlichen Umtrunk. „Im ersten Jahr war ich natürlich sehr nervös, letztes Jahr war es schon besser und heuer kann ich es so richtig genießen“, erklärt der Hauptdarsteller, der für den Umtrunk zusammen mit seiner Buhlschaft auch selbst sorgte. Traditionell musste er das Bierfass zur Feier anschlagen. Drei kräftige Schläge, und dann waren die heurigen Festspiele – zumindest auf diese Weise – eröffnet. Mittrinken durften: Schauspielchef Sven Erich Bechtholf, die Regisseure Brian Mertes und Julian Crounch, der „neue“ Teufel Christoph Franken, „Mammon“ Jürgen Tarrach, „Schuldknecht“ Fritz Egger, „Schuldknechts Weib“ Katharina Stemberger und sein „Guter Gesell“ Sven Dolinski mit Freundin Nadja Horst.
Fotos: Neumayr
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