40 Jahre und kein bisschen leise

Viva la musica Salzburg 2012, 1. Reihe Mitte: Chorleiter Gernot Terharen | Foto: Manfred Strobl
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  • Viva la musica Salzburg 2012, 1. Reihe Mitte: Chorleiter Gernot Terharen
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Es gibt wohl kein Passionssingen in Salzburg, das auf so eine lange Tradition zurückblicken kann, wie jenes des Gnigler Passionssingens. Seit dem ersten Anstimmen der Passion 1974 in der Gnigler Stadtpfarrkirche – damals unter der Leitung von Hans Liedl – hat sich vieles geändert, langjährige Wegbegleiter sind dazu gekommen, manches wurde modernisiert, doch stets stand die Tradition im Vordergrund.

Seit dem vierten Passionssingen dabei ist der Gnigler Singkreis bzw. der Chor Viva la musica Salzburg, wie sich der Singkreis seit drei Jahren nennt. Für die damalige Chorleiterin Christl Hofer sind Weihnachten mit der Geburt und Freude sowie die Passion mit dem Leiden Christi nicht nur fixer Bestandteil des jährlichen Chorgeschehens, sondern darüber hinaus auch Eckpunkte des Alltags. So wird in der Passion das Augenmerk dem Leiden Christi gewidmet, doch unvergessen bleiben ihr menschliche Leidenswege aus der unmittelbaren Umgebung, wie jener eines unheilbar kranken 16-jährigen Mädchens. "Es hat seinen Weg in Gedichten aufgezeichnet, die sich zwischen Bangen, Hoffnung, Aufruhr und Resignation bewegten. Ein erschütterndes Dokument menschlichen Leidens, das tief in die eigene Gedankenwelt eindringt“, sagt Hofer. Einige dieser Gedichte wurden dann auch beim Passionssingen vorgetragen.

„Unser Passionssingen ist kein Selbstzweck, sondern soll vielmehr unsere Zuhörer und uns selbst auf die vorösterliche Zeit, auf die Leiden Jesu Christi, aber auch auf seine Auferstehung einstimmen", erklärt Gernot Terharen. Er trat vor sechs Jahren Hofers Nachfolge als Chorleiter an. "Gute Bräuche sollen bewahrt und erhalten werden, sie dürfen aber niemals erstarren. Deshalb ist auch das Gnigler Passionssingen für behutsame Veränderungen und Erneuerungen offen, die jedoch stets im Einklang mit der Tradition stehen.“

Viele Menschen haben im Lauf der Jahre zu dieser stimmungsvollen Veranstaltung beigetragen. Erwähnt seien hier die Männervolksliedgruppe des Männergesangvereins Gnigl unter der Leitung von Hans Liedl und die Gnigler Schwegelpfeifer. Diese beiden Gruppen waren die ersten zwanzig Jahre treue Begleiter des Gnigler Passionssingens. Helga Weeger an der Harfe und als Sängerin im Frauendreigesang (mit Christl Klappacher, die auch als Sopran-Solistin mitwirkte, und Trude Fuchsberger) war von Anfang an dabei. Sie und Klaus von Kralik, der über 20 Jahre sein Können am Kontrabass einbrachte, haben sich 2011 von der aktiven Teilnahme am Passionssingen zurückgezogen. Weitere langjährige Mitwirkende waren die Stubenmusik Brüder Reiter, das Gambentrio, das Blockflötenquartett, der Weildorfer Dreigesang und die Wanger Dirndln. Prof. Ladislaus Piekarz bereichert schon seit vielen Jahren das Passionssingen an der Orgel – meist mit eigenen Kompositionen oder Improvisationen. Das Burghauser Gemshorntrio unter der Leitung von Günter Lohwasser sowie das Männerquartett „VierStimmig“, das aus dem Singkreis Gnigl hervorging, zählen ebenso seit langer Zeit zum Kreis der Akteure.

Das Gnigler Passionssingen, das jedes Jahr am Vorabend zum Passionssonntag in St. Leonhard/Grödig und in der Stadtpfarrkirche Gnigl stattfindet, will in dieser Zeit der Vorbereitung auf die Karwoche und des Gedenkens an Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu Christi eine Insel der Ruhe, Besinnung und Einkehr sein. Die Bandbreite der vorgetragenen Stücke reicht von der Volksmusik bis zu Werken großer Meister verschiedener Epochen.

Nicht nur die Musik, sondern auch die Sprechtexte werden mit großer Sorgfalt ausgewählt. Sie stammen in den letzten Jahren mehrheitlich von zeitgenössischen Dichtern. Mit Liedern, Instrumentalstücken und Texten soll den Zuhörern ein Blick auf die Größe des Leidens und des Opfers, aber auch auf die Auferstehung des Gottessohnes eröffnet werden. Vor allem die Musik ist hier immer wieder in der Lage, Unaussprechliches zum Ausdruck zu bringen.

Das 40. Gnigler Passionssingen findet am Samstag, 16. März 2013 um 17.00 Uhr in der Wallfahrtskirche St. Leonhard/Grödig und um 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Gnigl statt.

Mitwirkende:
Viva la musica Salzburg
VierStimmig (Männerquartett von Viva la musica Salzburg)
Frauendreigesang von Viva la musica Salzburg
Burghauser Gemshorntrio, Leitung: Günter Lohwasser
Johanna Kronberger, Harfe
Nicole Wilhelm, Diatonische Harmonika
Ladislaus Piekarz, Orgel
Johanna Wallner, Sprecherin
Chorleiter und Gesamtleitung: Gernot Terharen

Der Eintritt zum Passionssingen ist frei.

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