DJ Dan Lee
Wie ein Salzburger Künstler Europas Bühnen erobert

- DJ Dan Lee im Interview.
- Foto: Dan Lee
- hochgeladen von Samir Ikhlef
Der Salzburger DJ Dan Lee erlebte heuer den wohl erfolgreichsten Sommer seiner musikalischen Karriere. Wie es sich anfühlt, in den Top 50 Charts in Deutschland zu sein und auf den großen Bühnen Europas aufzutreten, liest du hier.
SALZBURG.
Samir Ikhlef: Lass uns dieses Jahr chronologisch angehen und fangen mit dem Electric Love Festival an. Wie fühlt es sich an, auf der Mainstage in seiner Heimatstadt aufzulegen?
Dan Lee: Heuer war es etwas stressig, aber zugleich ganz besonders. Mit dabei waren ein Drummer als auch Sänger wie Chrillio. Die Eröffnungszeremonie durfte ich zusammen mit Ragemode gestalten. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, in seiner Heimatstadt vor 60.000 Menschen aufzutreten. Aber all das realisiere ich erst jetzt, wo wir nun zum Ende des Jahres angelangen und ich mir meine Camera Roll im Nachhinein anschaue. Ich habe insgesamt viermal aufgelegt und zusammen mit Sascha Huber durch die Kooperation mit Red Bull sogar einen Weltrekord mit der Challenge „Red Bull Bring Sally Higher“ aufgestellt.
Samir Ikhlef: Was war dein Highlight am ELF 2025?
Dan Lee: Es klingt so verwunderlich, da der Track schon sieben Jahre alt ist, aber als ich zum Schluss „Boulevard of Broken Dreams“ aufgelegt habe war es unglaublich. Da ich diesen Track schon so oft gespielt habe, fragte ich mich im Vorhinein, ob ich ihn wirklich spielen sollte, und habe mich nach langem Ringen am Ende dagegen entschieden und es meinem besten Freund gesagt. Ich habe so viele weitere Musiktracks kreiert und wollte nicht wieder auf Altbekanntes setzen. Doch in den letzten fünf Minuten meines Auftritts kam die Stagemanagerin, welche mich nur oberflächlich kannte, und sagte zu mir, ich solle „Boulevard of Broken Dreams“ spielen, aber ich dürfe nicht vergessen, dass ich nur mehr fünf Minuten habe. Ich sah es als Zeichen des Schicksals und legte ihn auf, was die Festivalbesucher sehr feierten.

- DJ Dan Lee.
- Foto: Dan Lee
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Samir Ikhlef: Die nächste Station war bei dir „Austria goes Zrce“. Wie hast du dieses Event erlebt?
Dan Lee: Es war definitiv ein Experiment, da „Austria goes Zrce“ noch nie Drum & Bass erlebt hat. Die Organisatoren schrieben mich und meine Brand Lockdown an, und ich dachte intensiv darüber nach, wie man die Kooperation perfekt für AGZ umsetzen kann. Mein Ziel war, dass das Konzept und der Sound ideal zur Marke passen. Die Vorstellung, in einem der größten Klubs Europas zu spielen, war unglaublich reizvoll, also sagte ich zu. Der Vibe war stark, die Energie am Strand direkt an der Adria war einzigartig. Austria goes Zrce war ein unvergessliches Event.
Samir Ikhlef: Du warst auf einer weiteren großen Musikbühne in Österreich, dem Frequency. Wie hast du deine Premiere in St. Pölten erlebt?
Dan Lee: Wie das ELF ist das Frequency ein sehr bekanntes Event. Im Gegensatz zum ELF liegt der Fokus hier aber nicht auf Elektronik, sondern auf vielen verschiedenen Musikrichtungen. Die Organisatoren sind sehr selektiv, besonders für DJs ist es schwer, dort einen Platz im Lineup zu bekommen. Schon als Jugendlicher hatte ich das Ziel, eines Tages dort aufzulegen. Diesen Wunsch habe ich an Silvester einem Freund erzählt, als es um meine Ziele für 2025 ging. Und genau dieser Wunsch hat sich erfüllt. Anfangs dachte ich, dass mein Slot um 5 Uhr früh schwierig werden könnte, weil ich mir nicht sicher war, ob da noch Stimmung herrschen würde. Doch die Veranstalter meinten, sie wissen genau, wann sie mich am besten einplanen, und sie hatten recht. Die Energie war unglaublich, ein weiterer Traum von mir ging in Erfüllung.
Samir Ikhlef: Du hast es in die Top 50 Charts in Deutschland geschafft. Hättest du dir das jemals erträumen können?
Dan Lee: Man darf nie vergessen, dass ich keine Radio- bzw. Popmusik produziere. Und dass dann ausgerechnet ein Song, welcher seit sieben Jahren auf meiner Festplatte ist und letztes Jahr auf Spotify veröffentlicht wurde, die deutschen Charts stürmt, ist unglaublich.
Ich stand an dem Tag auf und schaute auf mein Handy. Mein Team schrieb mir einfach: „Gratulation, schau in die Charts!“ und im ersten Moment dachte ich mir, sie machen nur Späße. Und dann sah ich meinen Track „Boulevard of Broken Dreams“ auf Platz 36. Dieses Gefühl werde ich niemals vergessen.

- DJ Dan Lee im Interview.
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Samir Ikhlef: Es wird zu Halloween einen Auftritt von dir beim Fantasiana in Straßwalchen geben. Kannst du uns da mehr Infos geben und wie es dazu gekommen ist?
Dan Lee: Kurze Vorgeschichte meinerseits: Da ich Familie in Oberösterreich habe, war ich sehr oft im Fantasiana. Ab einem bestimmten Alter entwächst man dem etwas, und dieses Jahr, nach einer kurzen Recherche im Internet, was man so in Salzburg und Umgebung machen kann, habe ich das Fantasiana wiederentdeckt. Und so verbrachten ein Freund von mir und ich dort den Tag. Ich postete eine Story und verlinkte den Freizeitpark. Durch Zufall und etwas Planung kam es zustande, dass ich zu Halloween auflegen werde. Die Möglichkeit vor der preisgekrönten Achterbahn Helios aufzutreten ist unglaublich, die Szenerie wird magisch sein, wenn sich der Park zu Halloween verwandelt. Auflegen werde ich um 20 Uhr und im Anschluss können sich die Besucher auf ein tolles Feuerwerk freuen.
Samir Ikhlef: Gibt es weitere Events in diesem Jahr von dir?
Dan Lee: Aktuell bin ich viel auf Songwriting-Sessions und reise an verschiedenste Orte in Europa. Wir sind im Moment beschäftigt, die Tour „Dan Lee Live“ auf die Beine zu bekommen, und ich kann es kaum erwarten. Die Infos dazu werden bald auf meinen sozialen Medien geteilt.



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