Das Köstendorfer Dorfleben soll erhalten bleiben
Der Köstendorfer Bürgermeister Wolfgang Wagner im Bezirksblätter-Interview.
Auf welche Entwicklung sind Sie in Köstendorf besonders stolz?
BÜRGERMEISTER WAGNER: Mir war und ist es ein wichtiges Anliegen, dafür zu sorgen, dass junge Köstendorfer im Ort bleiben können. Das ist mit unserem Baulandmodell sicher sehr gut gelungen. In kleinen Schritten wollen wir dieses Baulandmodell um weitere 20 Parzellen erweitern.
Die Gemeinde ist sehr engagiert im Bereich der Dorferneuerung?
WAGNER: Unser Dorfzentrum hat einen prägenden Charakter. Die Gemeinde Köstendorf ist neben Radstadt und Neumarkt Modellgemeinde zur Dorfentwicklung. In vielen Bereichen arbeiten wir sehr eng mit dem Land zusammen, um das "Dorfleben" im Dorfkern zu erhalten. Ein wesentliches Ziel bei der Stärkung des Ortszentrums kann sein, Grundstücke im Dorfkern zu sichern, um die Infrastruktur weiter zu stärken. Damit soll verhindert werden, dass wie in anderen Gemeinden Objekte im Ortskern jahrelang leerstehen oder verfallen. In einem aktiven und richtungsweisenden LA-21-Prozess gab es viele Initiativen und Ideen, welche Stück für Stück umgesetzt wurden bzw. werden.
Wie wichtig ist die S-Bahn?
WAGNER: Die S-Bahn ist für den nördlichen Flachgau eine Lebensader. Das Problem ist, dass auf der Westbahnstrecke zwischen Neumarkt und Salzburg einfach gesagt „keine zusätzlichen Züge mehr Platz haben“. Wir haben hier einen klaren Interessenkonflikt. Zurecht gibt es Grundbesitzer, welche den Hochleistungsausbau durch den Flachgau für unsinnig erachten. Trotzdem müssen wir erkennen, dass es nur durch einen schnellen Ausbau der HL-Trasse, immerhin 17,3 Kilometer im Tunnel, zu einer langfristigen Verbesserung im Individualverkehr kommen kann. Wir in Köstendorf wissen aber auch, dass dieser Ausbau auf Jahre unseren Ort massiv verändern wird. Konstruktive, vielleicht auch harte Verhandlungsgespräche müssen geführt werden, um für die Zukunft „die Weichen“ richtig zu stellen. Im September wird es dazu eine Infoveranstaltung der ÖBB im Festsaal geben.
Welche Dinge stehen in den nächsten Jahren an?
WAGNER: In Schlagworten könnte ich die Themen so zusammenfassen: Festsaal – Nahversorger – Innovation – Feuerwehr im Freizeitzentrum. Da gilt es ein gutes Gesamtkonzept zu entwickeln, das für alle vier genannten Themen Lösungen bietet. Ein weiteres großes Thema ist der Ausbau der Fa. Palfinger, der für zusätzliche Arbeitsplätze konzipiert ist. Mir und natürlich auch der Konzernleitung ist es sehr wichtig, dass dies in gemeinsamer Abstimmung mit den Anrainern passiert. Ein gut funktionierender Hochwasserschutz für Köstendorf, mit einer dadurch verbesserten Erreichbarkeit der Ortschaft Weng, ist für die nächsten Jahre ein vorrangiges und wichtiges Thema. Aber auch da sind wir in konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten.
Was macht Köstendorf so lebenswert?
WAGNER: In Köstendorf gibt es ein starkes Miteinander sowie ein reges Vereinsleben. Wir haben eine gesunde landwirtschaftliche Struktur und dazu stehen wir auch. Gemeinsam müssen wir achten, dass wir keine unüberlegten Maßnahmen treffen, die unsere Infrastruktur sprengen oder den Dorfcharakter gefährden. Darum bin ich stolz, für unseren Ort arbeiten zu dürfen.
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