Die Fäden fest in der Hand

- hochgeladen von Lisa Gold
Im "Wollzimmer" bietet Claudia Zelinsky neben Strickwaren auch Kaffee und Kurse an.
SALZBURG (lg). Komme, was wolle - das dachte sich Claudia Zelinsky, als sie sich mit ihrem "Wollzimmer" einen lang gehegten Traum erfüllte. Beim Betreten des Ladens fühlt man sich zunächst wie in "Omas Zeiten": Wolle, wohin das Auge reicht, Strick- und Häkelnadeln in allen Größen, daneben ein rustikaler Holztisch. "Mir war es wichtig, dass hier Gemütlichkeit ausgestrahlt wird. Das passt einfach zum Stricken und Häkeln", erzählt Zelinsky, die schon als Kind der Faszination von Wolle erlegen war. "Für mich war es zauberhaft, wie aus einem dünnen Faden eine ganze Fläche geschaffen werden kann. Da habe ich begonnen, Hauben und Schals zu häkeln, die auch in Salzburger Boutiquen verkauft wurden."
Wolle und Kaffee verbinden
Doch der Traum vom eigenen "Wollzimmer" blieb. "Durch eine Freundin habe ich erfahren, dass von ihrem Vater an der Münchner Bundesstraße ein Geschäftslokal vermietet wird. Von da an ging dann alles sehr schnell", so Zelinsky. "Ich wollte Stricken und Häkeln mit einem kleinen Café verbinden. Es sollte ein Treffpunkt werden, wo jeder willkommen ist, ganz egal, ob er Wolle kaufen möchte, einen Strickkurs belegen, einen Kaffee trinken will oder einfach nur Lust hat, ein bisschen zu schmökern. Besonders freut es mich, wenn Omas mit ihren Enkerln kommen und man sieht, dass Wolle wirklich jede Generation fasziniert", erzählt die Woll-Expertin stolz. Gestrickt wird auch auf Auftrag. "Der Trend zur Individualität ist sicher mit ein Grund, warum das Wollzimmer so gut angenommen wird", so Zelinsky erfreut.
Stricken für Obdachlose
Und weil (menschliche) Wärme besonders in der kalten Jahreszeit wichtig ist, hat sich Zelinsky etwas Besonderes einfallen lassen: "Für die Weihnachtsfeier, die die Schwesternschaft des Roten Kreuzes für obdachlose Menschen veranstaltet, wollen wir Hauben, Schals und Handschuhe stricken. Jeder, der Wollreste zuhause hat, kann diese zu uns bringen und für diese Menschen etwas Wärmendes stricken. Als kleines Dankeschön gibt es an den Adventsamstagen einen Glühwein bei uns im Wollzimmer", erzählt Zelinsky.
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