Lebensraum für Bienen
"Es wird zu sehr auf die Ästhetik geachtet"

Neben einem Lebensraum und dem Nahrungsangebot brauche es vor allem auch kleinräumige Strukturen, um dem Rückgang von Insekten und somit eben auch dem der Wildbienen entgegenzuwirken, so Imker Daniel Pfeifenberger.  | Foto: Lisa Gold
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  • Neben einem Lebensraum und dem Nahrungsangebot brauche es vor allem auch kleinräumige Strukturen, um dem Rückgang von Insekten und somit eben auch dem der Wildbienen entgegenzuwirken, so Imker Daniel Pfeifenberger.
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Um den Bienen mehr Lebensraum zu bieten, darf es auch "unordentlich" aussehen, so Imker Daniel Pfeifenberger. Es braucht eine gute Mischung aus heimischen Pflanzen und eine kleinräumige Struktur. 

SALZBURG. Ein reges Summen begleitet Imker Daniel Pfeifenberger bei seiner Arbeit im Imkerzentrum "Bienenlieb" im Süden der Stadt Salzburg. Hochbeete mit insektenfreundlichen Pflanzen und viel Grün bieten den Bienen hier Lebensraum und ein Nahrungsangebot.

"Wird zu sehr auf Ästhetik geachtet"

Neben einem Lebensraum und dem Nahrungsangebot brauche es vor allem auch kleinräumige Strukturen, um dem Rückgang von Insekten und somit eben auch dem der Wildbienen entgegenzuwirken.

Die Bienen von Imker Daniel Pfeifenberger werden in artgerechten Kisten aus Naturholz gehalten.  | Foto: Lisa Gold
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"Ich merke schon, dass bei vielen Menschen ein Umdenken stattfindet, aber oft werden die falschen Dinge gemacht. Wenn man bedenkt, dass etwa eine Hummel im Umkreis von 200 bis 300 Metern ein Nahrungsangebot benötigt, ist es eben zu wenig, wenn man ein Insektenhotel aufhängt oder einen kleinen Blühstreifen irgendwo stehenlässt. Das ist dann leider oft nur Kosmetik. Das Stichwort lautet Phänologie, wir brauchen eine gute Mischung aus heimischen Pflanzen. Auch blühende Hecken sind sehr wertvoll für die Insekten. Es wird da nach wie vor zu sehr auf die Ästhetik geachtet, da bräuchte es mehr Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung, dass man es auch in Kauf nimmt, wenn es einmal etwas unordentlich ausschaut. Da würden wir uns viel Gutes tun, denn ohne Insekten funktioniert unser ökologischer Kreislauf einfach nicht", erklärt Pfeifenberger.

Die Bienen von Imker Daniel Pfeifenberger werden in artgerechten Kisten aus Naturholz gehalten.  | Foto: Lisa Gold
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"Pflanzen-Datenbank" mit Hintergrundinfos

Als kleine Hilfestellung für Menschen, die gerne einen Beitrag im eigenen Garten oder auf dem Balkon leisten wollen, wurde daher das Projekt "Bienen Vielfalt" ins Leben gerufen, eine Art "Pflanzen-Datenbank". Neben vielen Hintergrundinformationen gibt es dort eine Liste mit 300 Pflanzen, die besonders geeignet sind für Insekten.

Für Pfeifenberger ist es besonders zentral, bereits bei den Kleinen anzufangen.

"Wir arbeiten sehr viel mit Schulen zusammen und bieten auch immer wieder Workshops für Familien an, wo sie Einblick in die Arbeit mit Bienen und die Honigernte bekommen und erfahren, wie man gute Lebensbedingungen für Bienen und Insekten allgemein schaffen kann", erklärt der Imker aus der Stadt Salzburg.

In seinem Imkereibetrieb betreut er gemeinsam mit seinem Team 300 Bienenvölker, diese befinden sich unter anderem auf dem Kapuzinerberg und dem Mönchsberg.  | Foto: Lisa Gold
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Bienen auf Kapuzinerberg und Mönchsberg

In seinem Imkereibetrieb betreut er gemeinsam mit seinem Team 300 Bienenvölker.

"Die befinden sich unter anderem auf dem Kapuzinerberg, dem Mönchsberg, bei den städtischen Friedhöfen, aber auch bei Betrieben", sagt Pfeifenberger.

Mit den Stadtgärten befinde man sich in regem Austausch, wenn neue Blühwiesen entstehen.

Gehalten werden die Bienen in artgerechten Kisten aus Naturholz, im Deckel oben befindet sich gepresster Hanf. Für den Imker sind die Monate Mai, Juni und Juli die intensivste Zeit.

"Da sind die Bienenvölker am größten und sammeln den Vorrat für den Winter. Da spielt auch das Wetter eine große Rolle. Die Winter werden kürzer und schrumpfen zusammen, das bedeutet mehr Energieverbrauch für die Bienen. Wenn die Blühphasen dann schon so früh einsetzen, sind die Bienen noch nicht bereit, um den Blütennektar zu sammeln", schildert der Imker.

Einen Bericht zum Thema "Stadtwälder" findet ihr hier:

Das "Gesicht" der Stadtwälder verändert sich
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