Im persönlichen Gespräch mit Markus Grüner-Musil über die Programmhighlights der ARGEkultur im Jahr 2017
Auch im Jahr 2017 wird die ARGEkultur innovative Wege gehen. Das diesjährige Programm verspricht ein kulturelles Aufgebot, das durch bunte Vielfalt und Mehrspartigkeit generationenübergreifend überzeugen kann. Im Gespräch mit Markus Grüner-Musil der seit 2005 die ARGEkultur mit außergewöhnlichem Theater, Tanz, und Performance in Szene setzt, erfahre ich so manche Besonderheit über das diesjährige Programm. Mit einer gesunden Portion Experimentierfreudigkeit und Neugier, haben der Theatermacher und sein Team die Argekultur zu einem der erfolgreichsten Veranstaltungshäuser Österreichs gemacht.
Kritischer Umgang mit dem Selbst
Da ihn selbst die Frage „Wer ist der kleine Mann aus dem Volk?“ beschäftigt möchte er auch das Individuum dazu anregen über sich und seine Umwelt nachzudenken. Der Veranstaltungsbesuch ist immer in Reflektion mit dem Selbst gedacht. Die Wahrnehmung des Zuschauers wird dadurch auf sozialkritische Themen sensibilisiert. Der damit einhergehende politische Aspekt wird sich wie ein roter Faden durchs Programm ziehen. Uneindeutige Begriffe wie Heimat, Identität, Individualität und Kollektivismus stehen im Fokus der Betrachtung. Auch weibliche Themen und die (De-) Konstruktion der Geschlechter wird in dieser Spielzeit zum Tragen kommen. Da es weibliche Newcomer ganz besonders verdient haben, gefördert zu werden, gibt es im Tanztheater 2017 ausschließlich Regisseurinnen.
Drei Neuproduktionen
Drei Neuproduktionen – alle im Bereich der darstellenden Kunst – erneuern und erweitern das Programm. Eine Besonderheit der ARGEkultur ist die Offenheit, neuen Projekten gegenüber. „Lupus in Fabula“ ein Theaterstück, das um das Thema Emanzipation kreist und die Verortung des Individuums thematisiert, „wallflowering“ eine österreich-schweizerische Koproduktion, die unterschiedliche Frauenbilder aufzeigt und die illusionierend komischen „Rabtal Dirndln“ bilden eine höchst interessante kulturelle Mischung.
Bewährte Konstanten bleiben erhalten
Neben dem „Open Mind Festival“ und der Veranstaltungsreihe „Roter Salon“ für nationale MusikerInnen, ist auch der „Poetry Slam“ wieder fixer Bestandteil des Repertoires. Unter dem Motto U-20 wird hier bereits den Jüngsten der Literaturszene Gehör geschenkt. Ein weiteres Highlight bildet ein Wettbewerb der elektronischen Musik. Die eingereichten Werke werden von einer Fachjury im Plenum diskutiert, was einen spannenden öffentlichen Diskurs erwarten lässt.
Grüner-Musil verlässt ARGEkultur
Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2016, startet Grüner-Musil mit Volldampf in seine vorletzte Theatersaison. „Wir haben das Glück, dass wir uns nicht auf Inhalte beschränken müssen die angeboten werden, sondern können neue Produktionen ins Leben rufen“ erklärt der künstlerische Leiter enthusiastisch. Obgleich die ARGEkultur ab 2019 ohne den innovativen Querdenker auskommen muss, das Veranstaltungshaus soll auch in Zukunft als Ort der Kulturvermittlung fungieren, wo Bühnengeschehen auf höchstem Niveau, Generations- sowie Disziplinübergreifend begeistert.
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