Sommerakademie Salzburg
Kunst verbindet auf der Festung Generationen

Ein Kurs in Druckgrafik wurde bei Hanna Tilson angeboten. | Foto: Anna-Katharina Wintersteller
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"Es gab sehr viel Austausch und Kollaboration zwischen den Klassen", fasst die Direktorin der Sommerakademie Sophie Goltz die diesjährige internationale Sommerakademie für bildende Kunst zusammen. Insgesamt 233 Studierende aus der ganzen Welt trafen sich auch diesen Sommer in Salzburg, um sich gemeinsam künstlerisch weiterzuentwickeln. 

SALZBURG.  "Es ist schon etwas Besonderes, an so einem Ort wie der Festung zu studieren", sagt Sophie Goltz auf die Frage, was die Salzburger Sommerakademie von anderen Sommerakademien unterscheide. Auf der Festung Hohensalzburg, im Steinbruch Untersberg in Fürstenbrunn und auf der "documenta fifteen" in Kassel wurden auch dieses Jahr im Zuge der Salzburger Sommerakademie  19 ein- bis dreiwöchige Kurse mit renommierten künstlerischen Lehrenden angeboten.

Alt und jung verbindet Kunst

Egal ob Installation, Zeichnung, Kunstkritik, Druckgrafik oder Performance Art, die Möglichkeiten, sich bei der Sommerakademie künstlerisch zu entfalten, sind vielfältig. Von der traditionellen Pensionistin bis zum flippigen Kunst-Studenten besuchten Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt die Salzburger. Sommerakademie  300 Studierende meldeten sich an, insgesamt 233 Studierende aus 48 verschiedenen Nationen nahmen schlussendlich in Salzburg und Kassel teil. "Schon langsam wächst die Anzahl der Teilnehmenden wieder", zeigt sich die Direktorin der Sommerakademie Sophie Goltz nach den letzten Jahren der Corona-Pandemie hoffnungsvoll. 


Video: Impressionen der Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg

19 Kurse international renommierter Künstlerinnen und Künstler mit Schwerpunkten wie Performance und Indigenität, Feminismus heute und der communityorientierten Praxis im künstlerischen und im kuratorischen Bereich wurden dieses Jahr angeboten. Wie jedes Jahren waren die Malerei-Kurse laut Goltz am besten gebucht. In der Malerei würden sich mehr Leute bewerben, die nicht aus dem professionellen Kunstbereich kommen. 

"Die Sommerakademie hat sich sehr verändert."

"2002 habe ich zum ersten Mal teilgenommen", erzählt die 81-jährige Pensionistin Rosemarie Stuffer aus Köln, die seitdem jedes Jahr die Sommerakademie besucht hat. Jahre lang hat sie als Stadtplanerin gearbeitet. Für sie sei die Sommerakademie eine in ihren eigenen Möglichkeiten liegende Art, sich in der Kunst weiterzubilden. Ihre der Malerei, Zeichnen und Bildhauerei, Stuffers Leidenschaften, kann sie sich  in der Sommerakademie mit der Hilfe von renommierten Künstlerinnen und Künstlern weiterentwickeln. "Die Sommerakademie hat sich sehr verändert. Ich mich natürlich auch", sagt Stuffer. 

Rosemarie Stuffer besucht die Sommerakademie seit 2002. | Foto: Anna-Katharina Wintersteller

Dieses Jahr besucht sie den Kurs "sharpen the lines" bei der Wiener Künstlerin Maria Bussmann."An Maria Bussmanns Kurs hat mich fasziniert, dass man nur einen Stift einen Radierer und Papier braucht, um Kunst zu machen", erzählt Stuffer. 

Die Künstlerin Rossella Biscotti (links) war selbst schon Studierende an der Sommerakademie. | Foto: Anna-Katharina Wintersteller
  • Die Künstlerin Rossella Biscotti (links) war selbst schon Studierende an der Sommerakademie.
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Ebenso wiederholte Teilnehmerin der Sommerakademie ist Rosella Biscotti - dieses Jahr nicht mehr als Studierende, sondern als Vortragende im Bereich Skulptur und Installation. Schon vor etwa 20 Jahren besuchte sie die Kunstakademie damals in Hallein im Bereich der Installation. "Jetzt ist sie selber hier und lehrt", freut sich Goltz über die Erfolgsgeschichte. 

"Unser Credo ist Begegung"

Aus insgesamt 48 Nationen stammten die diesjährigen Teilnehmen der Sommerakademie. Der Austausch zwischen den Studierenden blieb da nicht immer ohne Konflikte. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine war oft Thema. Gemeinsam mit dem Land Salzburg und der Erste Stiftung wurden gezielt etwa 16 Stipendien an Geflüchtete insbesondere aus der Ukraine vergeben.

"Es reibt sich, aber das ist ja gut."
 Sophie Goltz, Direktorin der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg

"Wir hatten auch Studierende aus Georgien, Russland und Weißrussland. Das hat doch auch zu Diskussionen geführt", blickt Goltz auf die vergangenen Wochen zurück. In den letzten Wochen sei auch die Frage aufgekommen, warum die Sommerakademie russische Studierende nicht boykottiere. "Das tun wir natürlich nicht: Unser Credo ist Begegnung und Austausch", sagt Sommerakademie-Direktorin Goltz bestimmt. 

Raum für Ausstellung

Teil der Salzburger Sommerakademie ist neben Kursen auch die Kunstvermittlung. Von 23. Juni–10. September 2022 gibt es die Möglichkeit, Ausstellungen in der Stadt Salzburg mit internationalen, künstlerischen Werken zu besuchen.

In lokalen Kooperationen mit der Galerie Kunst im Traklhaus, der Stadtgalerie Museumspavillon, der Fünfzigzwanzig und dem Salzburger Kunstverein mit mehr als 30 hybriden (vor Ort und online) Veranstaltungen, lud die Sommerakademie ein, sich mit aktueller Kunst und ihren Diskursen auseinanderzusetzen.

Nächstes Jahr: 70 Jahre

Gegründet 1953 durch den österreichischen Maler Oskar Kokoschka, feiert die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst 2023 ihr 70-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum hat man sich viel vorgenommen:  Angefangen wird mit einem Festakt und zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt Salzburg im Frühjahr. Im Sommer 2023 wird ein Schwerpunkt auf erweiterte Malerei gesetzt, der Performance, Szenografie, Film und Installation miteinbezieht. 

Sommerakademie-Chefin Sophie Goltz mit Künstlerin Maria Bussmann | Foto: Anna-Katharina Wintersteller
  • Sommerakademie-Chefin Sophie Goltz mit Künstlerin Maria Bussmann
  • Foto: Anna-Katharina Wintersteller
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In einer Kooperation mit der Kunsthalle Wien wird dann im Herbst 2023 der Fortgang der „Schule des Sehens“ im 21. Jahrhundert fiktional befragt. 

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