Mehrverbrauch bei Neuwagen kommt Salzburgs Autofahrer teuer
Eine neue Studie zeigt, dass je nach Hersteller der Spritverbrauch im Schnitt zwischen 35 und 54 Prozent höher als angegeben ist. Seit dem Jahr 2006 hat sich die Differenz zwischen Herstellerangaben und tatsächlichem Verbrauch von durchschnittlich 14 auf 42 Prozent verdreifacht. Bei Neuwagen bedeutet für Salzburgs Autofahrer ein Mehrverbrauch von fast zwei Litern pro 100 Kilometer fast 300 Euro pro Jahr an zusätzlichen Spritkosten.
In Salzburg wurden voriges Jahr knapp 25.000 Pkw neu zugelassen, davon rund 16.000 Diesel-Pkw. Laut Statistik Austria fahren die Salzburger mit einem Diesel-Pkw im Schnitt rund 14.400 Kilometer. Ein Mehrverbrauch von 1,9 Liter pro 100 Kilometer bedeuten einen zusätzlichen Spritverbrauch von rund 270 Liter und für das heurige Jahr zusätzliche Spritkosten von rund 300 Euro. Auch bei Benzin-Pkw beträgt in der EU die Abweichung im Schnitt 1,9 Liter pro 100 Kilometer. Benzin-Pkw werden in Salzburg im Schnitt 10.000 Kilometer pro Jahr gefahren, der Mehrverbrauch beträgt damit im Schnitt rund 190 Liter. Auf die im Jahr 2015 in Salzburg neu zugelassenen Pkw bezogen, verursacht die Differenz zwischen Herstellerangaben und tatsächlichem Verbrauch zusätzlich rund 15.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Dadurch, dass Hersteller den Verbrauch der Pkw nicht für das Fahren auf der Straße verringern, sondern lediglich für den Test im Labor, werden viele Klimaschutzmaßnahmen anderer Bereiche wieder zunichte gemacht. "Immer wieder wird versucht, die Schuld für den wachsenden Unterschied zwischen Herstellerangaben und tatsächlichem Spritverbrauch den Autofahrern zu geben. Es liegt aber nicht am Fahrverhalten, dass diese Schere immer weiter auseinander geht, sondern an den Autoherstellern", betont VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.
Der VCÖ und sein Dachverband Transport & Environment fordern ein verschärftes Vorgehen der Behörden auf EU-Ebene und der einzelnen Mitgliedstaaten. Neben klareren Vorgaben für die Hersteller braucht es auch strengere Kontrollen.
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