ÖBB investieren 88 Millionen Euro
Mit rund 130 Baustellen auf etwa 235 Kilometern müssen Bahnfahrer in Salzburg heuer rechnen. Dennoch soll es wenig Einschränkungen für Kunden geben.
„Jeder soll etwas von diesen Investitionen haben“, verspricht Helmut Windhager, Regionalleiter Salzburg der ÖBB Infrastruktur AG. In erster Linie kümmern sich die Bundesbahnen heuer um den Lärmschutz und modernere Gleisanlagen. „Der Kunde bekommt dadurch einen ruhigeren Lauf und Anrainer werden weniger durch Lärm belästigt.“
Zwischen Dorfgastein und Bad Hofgastein werden die Gleisanlagen auf einer Strecke von 3,4 Kilometern erneuert. Zudem sanieren die ÖBB zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein acht Brücken und Wasserdurchläse. Dafür muss die Strecke von 18. bis 20. April und von 24. bis 26. Oktober gesperrt werden. Hier gibt es Schienenersatzverkehr.
Eines der größten Projekte ist eine neue Eisenbahnbrücke in Schwarzach. „Wir haben uns entschlossen, das auf spektakuläre Art und Weise zu machen“, erzählt Windhager. Mit Hilfe des nahen Wasserkraftwerks wird die Salzach für den Tausch der Brückenelemente abgesenkt und schwimmende Pontons unter die bestehende Stahlbrücke platziert. Durch einen höheren Pegel schwimmt diese dann auf und kann abtransportiert werden. Die neuen Elemente kommen genau umgekehrt an ihren Platz.
„Das ist eine hochspannende Geschichte. So etwas haben wir selbst noch nie gemacht“, freut sich Windhager über den unkonventionellen Ansatz. Dabei werden die Gleise einzeln bearbeitet um eine Totalsperre der Strecke zu vermeiden. An der rund 100 Jahre alten Brücke ist auch ein Radweg befestigt. Damit die Radler trotzdem noch über die Salzach kommen, bauen die ÖBB eine neue Brücke. Die Gemeinde kümmert sich dann um den Anschluss und die Umlegung des bestehenden Radweges.
Bereits begonnen wurde mit den Lärmschutzmaßnahmen in Straßwalchen im Herbst 2014. Auf der Strecke nach Steindorf kommt hier auf einer Länge von 2,9 Kilometern eine Lärmschutzwand. „Da sind wir auf einem guten Weg“, ist Windhager überzeugt. Voraussichtliches Bauende ist hier Mitte 2015. Weitere 1.000 Meter bis nach Irrsdorf folgen dann im Herbst.
Nachdem der Bahnhof Hallwang-Elixhausen bereits barrierefrei gestaltet wurde, folgen im Frühjahr Arbeiten an einer modernen Park+Ride-Anlage. Auch überdachte Fahrradständer und eine neuer Vorplatz werden heuer gebaut. Zudem kommt hier ein umfassender Lärmschutz auf einer Länge von 900 Metern. Bis Ende des Jahres soll dieses Projekt fertiggestellt sein.
Damit die Einschränkungen für die Bahnkunden dennoch möglichst gering bleiben, setzen die ÖBB vor allem auf umfassende Informationen. „Dafür treten wir unter anderem aktiv an die Gemeinden heran“, sagt Windhager. Generell soll alles so abgewickelt werden, dass der Verkehr möglichst wenig gestört wird.
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