„Ohne meine Familie wäre ich heute tot“

„Ich habe gelernt, mit der Krankheit – und es ist eine Krankheit – umzugehen“, erzählt Manfred Krippel. Aus seinen eigenen Erfahrungen heraus gründete er die erste virtuelle Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen.

SALZBURG (af). „Angst frisst Seele auf, so heißt meine Selbsthilfegruppe bei Facebook“, erzählt Manfred Krippel. Der Bäcker lebt selbst seit über 30 Jahren mit Depressionen.

Ersetzt keine „reale“ Selbsthilfe
Um anderen Menschen mit diesem Schicksal helfen zu können „und auch ein klein wenig, um mich selbst besser zu fühlen“, gründete Krippel eine virtuelle Selbsthilfegruppe. „Über soziale Netzwerke kann ich so viele Menschen erreichen, anders wäre das nicht möglich. Mir ist es aber unglaublich wichtig, dass ich diese Menschen dazu bewegen kann, auch an realen Selbsthilfegruppen teilzunehmen“, erklärt er.

Mehr als 1.000 Mitglieder zähle die Gruppe schon, aber er habe erst fünf Menschen zu realer Selbsthilfe bringen können, erzählt Krippel und wirkt dabei etwas geknickt. Dass diese Zahl in Wahrheit beachtlich ist, was auch die Selbsthilfe Salzburg bestätigte, macht ihn aber doch stolz.

„Familie ist unglaublich wichtig“
Das Allerwichtigste, so Krippel, sei aber Menschen zu haben, denen man sich bedingungslos öffnen könne. „Man braucht verständnisvolle Leute um sich herum und eine Familie, die trotz großer Schwierigkeiten zusammenhält.“ Seine Familie habe wegen der Depressionen viel durchmachen müssen, erzählt er. „Es war nicht selbstverständlich, dass meine Frau bei mir geblieben ist.“ Als es dann vor vier Jahren schließlich zu einem Suizidversuch kam, stand sie weiter zu ihm. „Da wusste ich, ich muss jetzt anfangen, etwas zu ändern. Das habe ich auch getan. Heute kann ich sagen, es geht mir soweit gut.“

„Ich gehe ganz offen damit um“
Manfred Krippel geht offen mit seinen Depressionen um, auch in der Arbeit. „Für mich ist das der richtige Weg, das muss er aber nicht für jeden sein. Leider sind Menschen heutzutage oft gezwungen, ihre Krankheit für sich zu behalten.“ In diesem Fall sei es aber wichtig, sich wenigstens seinem nächsten Umfeld zu öffnen, weiß Krippel.

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