Sie wollen ein Haus vom Markt freikaufen

Ungewöhnliches Bild – die "Autonome Wohnfabrik" präsentiert sich als Gruppe. | Foto: Autonome Wohnfabrik
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Wenn es Amelie Herbst und ihren acht Mitstreiterinnen und Mitstreitern gelingt, ihr Vorhaben so umzusetzen wie geplant, dann wäre das eine Premiere auf dem Salzburger Wohnungsmarkt. Als Autonome Wohnfabrik wollen die Aktivisten – alle zwischen Anfang zwanzig und Mitte dreißig – als Kollektiv ein Haus erwerben, das praktisch niemandem persönlich gehört und gleichzeitig nicht mehr für Spekulanten zur Verfügung steht.

Vorbild ist ein ähnliches Projekt in Linz – Willy*Fred Hausprojekt. So wie dort will die "Autonome Wohnfabrik" ihr Haus solidarisch und gemeinschaftlich verwalten. Dazu – und zum Ankauf – wurde eine eigene GmbH gegründet, an der das Mietshaussyndikat Habitat zu 51 Prozent beteiligt ist. Das soll ein späteres Vetorecht gegen einen allfälligen Verkauf des Hauses sicherstellen. Die restlichen 49 Prozent gehören der "Autonomen Wohnfabrik".

Wer den Kaufpreis zahlt

Finanziert werden soll das Vorhaben – das Objekt der Begierde steht in der Poschingerstraße 10 in der Stadt Salzburg und kostet inklusive Nebenkosten, kleinen Adaptierungen und Möbel 850.000 Euro – zu zwei Dritteln über einen Bankredit sowie zu einem Drittel über Direktkredite von Menschen, die das Projekt aus ideellen Gründen unterstützen. "Die Zusage für den Bankkredit haben wir bereits, von den 280.000 Euro, die wir über Direktkredite hereinbringen wollen, haben wir 60.000 Euro", erklärt Amelie Herbst. Bis Ende Juni muss der Rest da sein – das habe man mit dem Hausbesitzer vereinbart.

Solidarisches Wohnen

Zum Haus selbst: Zehn Mini-Garconnieren mit Küchenzeile und Bad sowie 45 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen – die als Küche und Wohnzimmer künftig allen Bewohnerinnen und Bewohnern offen stehen sollen – erstrecken sich über drei Stockwerke und insgesamt 320 Quadratmeter. Dazu kommt ein rund 100 Quadratmeter großer Garten sowie ein Beisl im Erdgeschoß.
Dass die bestehenden Mieter – drei Garconnieren sind derzeit vermietet – bei einer Übernahme des Hauses durch die "Autonome Wohnfabrik" im Haus bleiben können, versteht sich für Amelie Herbst von selbst. "Wir werden doch nicht ein solidarisches Wohnprojekt aufbauen und dabei andere aus ihren Wohnungen verdrängen."

Ideale zählen, nicht Zinsen

Der 570.000 Euro hohe Bankkredit der GLS Genossenschaftsbank werde mit rund zwei Prozent verzinst und habe eine Laufzeit von 30 Jahren. Die Zinsen der Direktdarlehen können die Darlehensgeber zwischen null bis zwei Prozent ebenso selbst wählen wie die Laufzeit. Zurückbezahlt wird über die Mieteinnahmen.

Wer mehr über die "Autonome Wohnfabrik" erfahren möchte, der hat die Gelegenheit dazu bei Infoveranstaltungen – etwa um Rahmen der Pecha Kucha Night (11. Mai, Argekultur), oder im Museum der Moderne Rupertinum (17. Mai, 19 Uhr).

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