The Sound of Knödel, Kitsch und Kultur

- Kristina von Trapp-Frame mit ihrem Vater Johannes von Trapp
- Foto: Pascal Lamers
- hochgeladen von Stefanie Schenker
Das Stadtblatt hat Johannes von Trapp und seine Tochter Kristina zum Gespräch getroffen.
Wenn Sie auf Besuch nach Salzburg kommen, wo gehen Sie gerne hin, was schauen Sie sich an?
KRISTINA VON TRAPP-FRAME: Ich bin mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern – 10 und 11 Jahre – hier, und wir schauen uns gerne die Festung an. Mit den Kirchen und dem Fluss ist Salzburg eine richtige Märchen-Stadt.
JOHANNES VON TRAPP: Die Landschaft, die Architektur – und das Essen; und das alles gleichermaßen. Ich bin mit den Kochkünsten meiner Schwes- ter aufgewachsen, bei uns gab es Knödel und Kaiserschmarrn. Und es ist großartig, diese kulinarischen Dinge hier wieder zu erleben.
Haben Sie schon einmal die Sound of Music-Tour mitgemacht?
JOHANNES VON TRAPP (schüttel den Kopf): Nein.
KRISTINA VON TRAPP-FRAME: Ja, mit meinen Töchtern und wir haben es sehr genossen. Man sieht bei dieser Tour viel von der Stadt und von der Umgebung. Bis zur Hälfte der Tour haben wir den anderen Teilnehmern aber nicht gesagt, wer wir sind. Als sie es dann erfahren haben, waren manche zu Tränen gerührt.
Haben Sie eine Erklärung, warum The Sound of Music in den USA so beliebt ist, bei den Österreichern aber nicht?
JOHANNES VON TRAPP: Der Film wurde als Hollywood-Kitsch herausgebracht und einen Grund sehe ich in der anfangs sehr schlechten Übersetzung. Die war in norddeutscher Aussprache – und das ging natürlich gar nicht. Ich weiß nicht, wer sich das so zusammenfantasiert hat.
Was für Erinnerungen haben Sie aus Ihrer Kindheit in Salzburg?
JOHANNES VON TRAPP: Ich war nur drei Monate in Salzburg-Aigen, das war im Sommer 1950. Aber ich habe dort Radfahren gelernt, das weiß ich noch.
Gibt es etwas aus Salzburg, aus Österreich, das Sie gerne mit in die USA nehmen würden?
JOHANNES VON TRAPP (lächelt): Die Gemütlichkeit von Österreich. Wir versuchen, sie in Stowe, Vermont, zu rekonstruieren. Oder 2.000 Jahre Geschichte, das imponiert einem schon.
Haben Sie einmal daran gedacht, nach Österreich zurück zu übersiedeln?
JOHANNES VON TRAPP: Nein. Ich liebe Österreich, aber ich könnte hier nicht sehr lange leben. Es gibt zu viele Regeln und Vorschriften.
Haben Sie das dem Bürgermeister von Salzburg gesagt?
JOHANNES VON TRAPP (lacht): Nein. Meine Mutter kam im Frühling regelmäßig für einen Monat oder sechs Wochen nach Österreich und wenn sie dann zurück kam, und ich sie am Flughafen abgeholt habe, hat sie immer gesagt: 'Johannes, ich bin so froh, jetzt kann ich wieder atmen.' Und das ist bitte nicht als Kritik gemeint.




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